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Das Stimmbüro muss am Sonntag die Stimmenzahl für 311 Nationalrats- und acht Ständerats-Kandidatinnen und -Kandidaten ermitteln. tb
29 vorgedruckte sowie eine leere Liste stehen den Wählerinnen und Wählern im Kanton St.Gallen für die Nationalratswahlen vom Sonntag zur Verfügung. Sämtliche veränderten Wahlzettel müssen manuell erfasst werden. In Gossau werden rund 55 Personen im Einsatz stehen, um die Ergebnisse zu ermitteln.
Stimmbüro «Die knapp 30 Stimmenzählenden werden beim Erfassen der Wahlzettel im EDV-System von Mitarbeitenden der Verwaltung unterstützt», erklärt Claudia Martin, Präsidentin des Stimmbüros. Man bilde immer Zweierteams bestehend aus einem Stimmenzählenden und einem Verwaltungsmitarbeitenden. Die National- und Ständeratswahlen erforderten viele Stimmenzählende: «Die Erneuerungswahlen des Nationalrates sind die aufwendigste Aufgabe auf nationaler Ebene», hält Martin fest. Allerdings seien die Proporzwahlen des Kantonsrates und des Stadtparlamentes auf kantonaler und kommunaler Ebene ebenfalls aufwendig. «Hier weisen die einzelnen Wahlzettel im Vergleich zu den Nationalratswahlen deutlich mehr Linien mit Kandidatinnen und Kandidaten auf», erklärt Martin. Die städtische Liste der Stimmenzählenden für die aktuelle Legislatur umfasst 44 Namen, von denen am Wochenende rund zwei Drittel im Einsatz stehen werden. Bei der Auswahl achte man darauf, dass die Stimmenzählenden über das Jahr verteilt möglichst gleich oft eingesetzt werden. In Gossau werden ihre Dienste mit 40 Franken pro Stunde entschädigt. Bei der Wahl der Stimmenzählenden durch den Stadtrat werde ausserdem auf eine angemessene Vertretung aller Parteien geachtet, erklärt Martin, die das Präsidium zu Beginn der neuen Legislatur am 1. Januar 2021 von Gaby Krapf übernommen hat und wie auch Vizepräsidentin Helen Alder durch den Stadtrat von Amtes wegen in das Gremium «Stimmbüro» entsandt wurde.
Da bei den Nationalratswahlen kumuliert und panaschiert werden kann, können Personen von Hand doppelt oder auf anderen als ihren Stammlisten aufgeführt werden. «Eine digitale Auslesung ist nicht möglich. Alle veränderten Wahlzettel werden manuell im Ergebniserfassungssystem erfasst», erklärt die Präsidentin des Stimmbüros. Für 311 Personen, die sich im Kanton St.Gallen um einen Sitz im Nationalrat bewerben, sowie die acht Ständeratskandidatinnen und -kandidaten muss die genau Stimmenzahl ermittelt werden. Dazu steht ein Ergebniserfassungssystem zur Verfügung. «Ich bin immer gespannt, ob technisch alles funktioniert», sagt Martin. Damit die Ergebnisse aus Gossau am Sonntag bis circa 14 Uhr an die Staatskanzlei des Kantons St.Gallen übermittelt werden, beginnen die Arbeiten bereits am Samstagvormittag. Dann werden die Wahlzettel ausgepackt und anschliessend bereinigt. Damit keine Beeinflussung der Wählerinnen und Wähler stattfinden kann, dürfen Erkenntnisse aus den Vorbereitungsarbeiten nicht nach aussen bekannt gegeben werden. Diese Weisung steht auf dem Einsatzplan, den alle Stimmenzählenden erhalten.
Auch systematische Kontrollen sieht das System vor. Es wählt Wahlzettel zufällig aus, deren Bunde anschliessend überprüft werden. Bei nationalen oder kantonalen Wahlen sei in Gossau noch nie eine Nachzählung verlangt worden. «Hingegen nimmt das Stimmbüro bei knappen Ergebnissen bei kommunalen Wahlen und Abstimmungen eine Nachkontrolle vor», weiss Martin just von ihrer eigenen Wahl. 2017 erreichte sie im ersten Wahlgang das absolute Mehr – allerdings übertraf sie dieses nur gerade um zwei Stimmen. Mit 2'470 Stimmen bei einem absoluten Mehr von 2'468 wurde Martin vor bald sechs Jahren schliesslich in den Stadtrat gewählt. «Damals mussten sie mehrmals nachzählen», erzählt sie lachend. Dies wird am Sonntag nicht nötig sein. Doch gespannt auf das Ergebnis sei sie auch dieses Mal, sagt die Präsidentin des Stimmbüros.
Von Tobias Baumann
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