Roche Hufnagl
Kunstschaffende hauchen dem Bahnhof Bruggen neues Leben ein.
Yvo Lehner freut sich, dass der Zeitplan eingehalten werden konnte. tb
Nach rund 16 Monaten Bauzeit sind die beiden neuen Kunstrasenfelder und die neue Tribüne bezugsbereit. Yvo Lehner, Leiter Hochbau der Stadt Gossau, zeigt sich mit dem Verlauf der Bauarbeiten sehr zufrieden – trotz schmerzhafter Bauteuerung.
Hochbau Im Mai 2022 sagte die Stimmbevölkerung von Gossau mit 75 Prozent Ja zum Baukredit über 56 Millionen Franken für das Modul 1 der Sportwelt, zu dem ein neues Hallenbad, neue Fussballplätze, eine Tribüne, eine Leichtathletikanlage und eine grosse Begegnungszone mit unterschiedlichen Freizeitangeboten gehören. Im November 2023 begannen die Bauarbeiten für die Sportwelt mit dem Abbruch der alten, baufälligen Holztribüne. Rund 16 Monate später steht nun die neue Holztribüne. Der Zeitplan konnte eingehalten werden, was Yvo Lehner, Leiter Hochbau der Stadt Gossau, freut: «Wir konnten die Tribüne innerhalb eines Jahres realisieren und dürfen sie am Samstag termingerecht auf den Rückrundenstart des FC Gossau eröffnen.» Weiter hebt Lehner die positive Grundstimmung auf der Baustelle hervor: «Diese hat sicherlich einen positiven Effekt auf das Projekt – auch wenn sich dieser nicht messen lässt.»
Ebenfalls positiv erwähnt der Leiter Hochbau, dass für den Bau Gossauer Holz aus einheimischen Wäldern genutzt wurde. «Holz hat einen gewissen Charme und strahlt Wärme aus. Und die Holztribüne passt zu Gossau, schliesslich war schon die alte Tribüne aus Holz.» Dass man Gossauer Holz einsetzte, sei ein politischer Entscheid im Sinne der Nachhaltigkeit gewesen. Lehner freut sich, dass auch die Rückmeldungen aus dem Fussballclub bisher positiv verliefen: «Es bestehen noch gewisse Kinderkrankheiten im Bistro und in der Gebäudetechnik. Aber das ist ganz normal für ein Gebäude dieser Art.» Doch sobald sich die Abläufe eingespielt und alle mit der neuen Technik vertraut seien, werde der Betrieb einwandfrei laufen, zeigt sich Lehner überzeugt.
Grundsätzlich stellt Lehner fest, dass die Projektrealisierung weitgehend problemlos verlaufen sei. Sorgen bereiteten ihm insbesondere die Bauteuerung von über 15 Prozent. «Das beschäftigte uns und tut es noch immer. Aber es handelt sich nicht um einen Fehler unsererseits. Man schaut sich die neuen Zahlen an und hofft, dass die Teuerung nicht weiter zunimmt», so Lehner. Aufgrund der Marktsituation seien teilweise nur vereinzelte Offerten eingegangen und gerade im Holzbau habe eine hohe Teuerung vorgeherrscht. Immerhin seien zuletzt keine neuen Mehrkosten mehr dazugekommen. «Für die Sportwelt erwarten wir keine Mehrkosten über die Bauteuerung hinaus», stellt Lehner fest.
Bezüglich Schwierigkeiten erwähnt Lehner, dass man bei den Aushubarbeiten für die Tribüne einen Meter unter der alten 100-Meter-Bahn auf eine Betonschicht stiess, die man bei den Sondierungen nicht entdeckt habe, und die auch in keinen Plänen vermerkt gewesen sei. Daneben habe der schlechte Baugrund im Areal Schwierigkeiten bereitet. «Dank intensiven Diskussionen mit dem ausführenden Unternehmer konnten wir eine kostenoptimierte Lösung für den Unterbau der Kunstrasen finden», erzählt Lehner. Die abschliessenden Tests hätten gezeigt, dass die gewählte Variante alle Anforderungen erfüllt. Als letzte Schwierigkeit erwähnt der Leiter Hochbau die Brandschutzauflagen. Diese hätten noch während der Projektierung zu Anpassungen geführt. So mussten zwei zusätzliche Fluchttreppen realisiert, Harthölzer in der Tribüne verbaut und die drei untersten Stufen der Tribünentreppe aus Beton erstellt werden. Trotz dieser Erschwernisse zeigt sich der Leiter Hochbau der Stadt Gossau zufrieden mit dem Ergebnis: «Ich bin zufrieden. Mir gefällt insbesondere der Blick von der Tribüne aus.»
Von Tobias Baumann
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