Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Befalggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Am nächsten Dienstag wird entschieden, ob der Hallenbadbetrieb im nächsten Sommer wieder eingeschränkt wird. z.V.g.
Im Rahmen der Sparbemühungen beschloss das Parlament im März dieses Jahres, das Freibad verkürzt zu öffnen und das Hallenbad während der Freibadsaison für die breite Öffentlichkeit zu schliessen. 2025 soll die gleiche Regelung umgesetzt werden. Am nächsten Dienstag entscheidet das Parlament.
Badesaison An der letztjährigen Budgetsitzung wies das Parlament den städtischen Voranschlag mit dem Auftrag an den Stadtrat zurück, diesen um 1,8 Mio. Franken zu kürzen. Eine der vom Stadtrat vorgeschlagenen Massnahmen war ein eingeschränkter Betrieb des Hallen- und des Freibads. Das Einsparpotenzial wurde mit 173'000 Franken beziffert. Einer kompletten Schliessung des Hallenbads während drei Monaten mochte das Parlament allerdings nicht zustimmen. Zumindest für das Schul-, das Vereins- und das Kinderschwimmen sollte das Hallenbad geöffnet bleiben. So beschloss das Parlament, das Freibad nur von Juni bis August zu öffnen und das Hallenbad in dieser Zeit für Schulen, Vereine oder Kurse ohne Präsenz von Bademeistern, nicht aber für die Öffentlichkeit offen zu halten. Die Einsparung mit dieser Regelung wurde auf 80'000 Franken beziffert. Im Budgetentwurf für 2025 sieht der Stadtrat nun die gleiche Regelung vor. Allerdings auf Druck aus dem Parlament, wie der zuständige Stadtrat Florin Scherrer sagt: «Das Parlament hat dem Stadtrat mit Nachdruck empfohlen, die Öffnungszeiten für das Frei- und Hallenbad 2025 analog dem Teilbetrieb 2024 beizubehalten.» Der Stadtrat würde die Regelung gerne anpassen, wie Scherrer weiter ausführt: «Sollte das Parlament diese Empfehlung in Form eines Antrags in der Budgetdebatte rückgängig machen, wäre der Stadtrat erfreut und würde den Parlamentsentscheid selbstverständlich umsetzen.»
Ein solcher Antrag auf Normalbetrieb der Bäder wird am nächsten Dienstag denn auch gestellt, wie Markus Meister (GLP-FLiG), Claudia Kretz Büsser (FDP) und Florian Kobler (SP) in einem gemeinsamen Leserbrief schreiben (siehe Seite 3). Noch haben die Fraktionen die Beschlüsse dazu nicht gefasst, wie eine Nachfrage bei den Präsidenten zeigt. Matthias Ebneter von der GLP-FLiG spricht sich für eine vollständige Öffnung aus: «Wozu bauen wir denn ein neues Hallenbad, wenn wir die Bevölkerung nachher aussperren? Es sendet ein schlechtes Zeichen an die Bevölkerung, wenn wir offensichtlich Sportanlagen nur für die Vereine anstatt für die ganze Bevölkerung bauen.» Florian Kobler (SP) erklärt, die eingeschränkten Öffnungszeiten hätten in diesem Jahr bei vielen Gossauerinnen und Gossauern für Unverständnis gesorgt: «Diese Reduktion der Öffnungszeiten ist ein Flop und hat sich auch finanziell nicht wirklich rentiert. Sie darf 2025 nicht wiederholt werden.» Von unterschiedlichen Ansichten in ihrer Fraktion geht FDP-Fraktionspräsidentin Pakize Sönmez aus. Es gebe berechtigte Punkte, die es wert seien, diskutiert zu werden, was die Fraktion heute mache.
Für eine Teilschliessung des Hallenbades und eine verkürzte Freibadsaison wie im letzten Jahr sprechen sich die Präsidenten der beiden grössten Fraktionen aus. Es handle sich um einen parlamentarischen Entscheid und dieser müsse vom Stadtrat auch für das nächste Jahr eingehalten werden, schreibt Kurt Jau, Fraktionspräsident der SVP. Gossau sei in finanziell schwierigen Zeiten und da sei es wichtig, Notwendiges von Wünschbarem zu trennen und den Gürtel enger zu schnallen. Die Betreiber von Freibädern in der Umgebung hätten im Mai und September grosse Defizite eingefahren, von daher sei der parlamentarische Entscheid absolut richtig gewesen. «Die SVP-Fraktion steht mehrheitlich für den reduzierten Badebetrieb 2025 ein», hält Jau fest. Elmar Hardegger, Präsident der Mitte-Fraktion, verweist wie Sönmez auf die heute anstehende Fraktionssitzung. Persönlich hält er den Entscheid des Stadtrates unter den gegebenen Umständen für sachgerecht. Die Besucherfrequenz des Freibades sei im Mai und September auch bei schönem Wetter weit unterdurchschnittlich und eine Öffnung rein aus wirtschaftlicher Sicht im Grunde nie zu vertreten. Entsprechend passe die Regelung für das Übergangsjahr. «Sobald das neue Hallenbad 2026 in Betrieb ist, muss diese Einschränkung aber wieder fallen», so Hardegger.
Wie viel mit der Schliessung in diesem Jahr effektiv eingespart wurde, lässt sich aktuell noch nicht endgültig sagen, erklärt Stadtrat Florin Scherrer. Die abschliessende Berechnungsgrundlage werde erst zirka Ende Januar 2025 mit dem Jahresabschluss 2024 vorliegen. Die Grössenordnung von 80'000 Franken sei in etwa richtig, allerdings seien die Sachkosten sehr volatil, da diese hauptsächlich aus Energieaufwendungen bestehen.
Von Tobias Baumann
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