Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Befalggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Snowboarderin Lura Wick hat an den Olympischen Jugend-Winterspielen (Youth Olympic Games YOG) im südkoreanischen Gangwong in der Halfpipe die Bronzemedaille gewonnen. Die Freude bei der 15-Jährigen ist riesig.
Sport An den Olympischen Jugend- und Winterspielen nahmen 1’800 Nachwuchs-Athletinnen und Athleten zwischen 15 und 18 Jahren teil und sammelten jene olympische Erfahrung, die für den Karriereweg sehr wertvoll sein könne, wie es auf der Homepage von Swiss Olympic heisst. Das gelte auch für die 71 Athletinnen und Athleten der Schweizer Delegation, die in elf der fünfzehn Sportarten vertreten waren. Unter ihnen die 15-jährige Snowboarderin Lura Wick aus Stein. «Um ehrlich zu sein, habe ich absolut nicht mit einem Podestplatz gerechnet. Da ich drei Disziplinen bestreite und in Südkorea ansonsten ausschliesslich Pipe-Spezialistinnen teilnahmen, habe ich das nicht erwartet. Das Startfeld war sehr stark. Die Freude ist riesig, aber ich habe den Erfolg noch gar nicht realisiert», sagt Wick, die in den Disziplinen Halfpipe, Big Air und Slopestyle an den Start geht. Big Air bedeutet ein Sprung über eine grosse Schanze, Slopestyle umfasst einen Parcours mit mehreren Sprüngen und sogenannten Rails.
Die Medaille hat nun zwar nicht direkte Auswirkungen betreffend Teilnahme an einem Folgewettkampf, dennoch dürfte sie für ihre Karriere förderlich sein. «Auf dem Snowboardmarkt wird man dadurch natürlich eher gesehen. Die Olympischen Jugend- und Winterspiele waren auf Social Media eine grosse Sache, daher sprechen sehr viele Leute nun darüber und teilen Storys», so Wick. So werde man wahrgenommen, neue Sponsoringverträge und neue Kontakte, die in der Karriere helfen, könnten ermöglicht werden. Gesponsert wird Lura Wick bereits über Geld- und Materialsponsoring. «Mein Material erhalte ich vom Schweizer Burton-Team, was natürlich sehr hilft, da der Sport sehr kostspielig ist. Die Trainingscamps und meine Schule sind ebenfalls teuer, weswegen die Geldsponsoren auch sehr wichtig sind für den Nachwuchs», sagt die Snowboarderin.
Spricht sie von der Schule, meint sie ihre Ausbildung am Sportgymnasium in Davos, welche fünf Jahre dauert. Dort profitiert Wick davon, täglich professionelles Leistungssporttraining zu absolvieren. Sie befolgt zwei diverse Trainingspläne. «Wir haben in Davos ein Leistungszentrum (NLZ). Das ermöglicht das richtige Training, ohne reisen zu müssen. Schweizweit gibt es drei NLZ», so Wick. Montags besucht sie immer ganztags den Unterricht, der Rest der Woche ist je ein halber Tag Schule, danach findet Training statt. Hinzu kommen die Trainingscamps ausserhalb von Davos. «Dort kommen die besten Athletinnen und Athleten zusammen. Die Trainings- und Selektionscamps sind für die Vorbereitung auf wichtige Wettkämpfe sehr wertvoll», sagt die 15-Jährige. Zudem qualifiziere man sich nur so für die Wettkämpfe – oder aber als Mitglied im höheren Kader.
Für die YOG hat sich Lura Wick vier Jahre in mehreren Camps vorbereitet – mit jedem Jahr wurden es mehr. Einige Mitstreiter hätten in dieser Zeit auch aufgehört. «Je näher die Selektion für die YOG kam, desto mehr wurden die Lernfortschritte festgestellt. Im letzten halben Jahr vor Südkorea wurde ich immer motivierter, da der Anlass näher rückte», sagt Wick. Man wolle ohnehin stets Gas geben und es sei ihr Ziel gewesen, sich für die YOG zu qualifizieren. Pro Saison nimmt sie an rund zwölf Wettkämpfen teil. «Betrachtet man die Skifahrer, die an 60 teilnehmen, ist das natürlich sehr wenig. Aber in der Schweiz, Österreich und Italien können wir uns glücklich schätzen, was die Möglichkeiten betrifft. Mit ihren drei Disziplinen, welche sie verfolgt, hat sie ein abwechslungsreiches Training. «Zwar hätte ich ab und an gern mehr Zeit für eine Kategorie, das ist zeitlich schwer zu meistern. Aber es macht Spass, da ich immer entscheiden kann, auf welche der drei Disziplinen ich im Training gerade Lust habe», sagt sie. Die meisten würden sich auf eine Disziplin festlegen.
Bereits mit sechs Jahren stand Wick auf dem Snowboard. «Aufgewachsen bin ich mit dem Skifahren, da meine Mutter Skilehrerin war. Mit zwei habe ich damit angefangen. Mein Vater fuhr ebenfalls Snowboard und durch Freunde bin ich da dann auch reingerutscht», erinnert sie sich. Sie habe einmal einen Wettkampf fahren wollen, was ihr gefiel und sie dazu brachte, in einen Club einzutreten. «Die Freude habe ich seither nie verloren.» Ihr grösstes Ziel sei es, irgendwann an den Olympischen Spielen teilzunehmen und am Laax Open zu starten. «Ich bin nicht unbedingt diejenige, die sich riesige Ziele steckt, was Wettkämpfe betrifft, aber auf diese beiden Events habe ich Lust», sagt sie. Sobald sie in einem höheren Kader ist, darf sie am Laax Open starten. Der Kaderstatus beruht auf Resultaten, der Meinung von Coaches und aus Powertests. Freizeit hat Lura Wick zwischen Unterricht und Training nicht viel. «Das ist für mich in Ordnung und schon sehr lange so, daran habe ich mich gewöhnt. Meine Freunde aus Teufen, wo ich zur Schule ging, die früher mit mir in der Schule waren, sehe ich leider nicht so oft – das ist schade. Aber hier im Gymnasium und beim Sport habe ich viele neue Freunde gefunden. Ausserdem kann ich in meinen fünf Wochen Sommerferien in dreien selbst wählen, was ich machen will, danach geht's wieder ins Training zurück», sagt Wick und lacht.
Stefanie Rohner
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