Michelle Kolb
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Am 1. und 2. März findet in der Chälblihalle in Herisau zum zweiten Mal das Bergsportfestival statt. Organisiert wird es von vier Personen des «Wild Collective», einer losen Gruppierung begeisterter Bergsportlerinnen und Bergsportler.
Bergsport Faszination Alpstein und Bergwelten: Die Menschen zieht es immer wieder in die Berge, um zu wandern, klettern, biwakieren oder Gleitschirm fliegen zu gehen. Die Ruhe, die klaren Sternennächte und Sonnenaufgänge begeistern viele Menschen. Das «Wild Collective», eine lose Gruppe von Bergsportlern, will die Community und Interessierte zusammenbringen und organisiert aus diesem Grund das Bergsportfestival in Herisau. «Es war eine Bieridee – schon länger hatten wir den Gedanken, dass es einen Ort braucht, wo alle zuhause sein, sich treffen und austauschen können», sagt Chris Bodenmann, Teil des vierköpfigen OKs. Die Communitys seien zwar untereinander in Kontakt und würden lose gemeinsam auf Tour sein, aber einen fixen Ort gäbe es nicht für einen Austausch. Beim «Wild Collective» sind alle in unterschiedlichen Disziplinen des Bergsportes aktiv – diese zu vernetzen sei das Ziel.
So fand im vergangenen Jahr das erste Bergsportfestival in der Chälblihalle Herisau statt – innert drei Monaten hat das OK es auf die Beine gestellt. «Wir wollten herausfinden, ob wir die einzigen Freaks sind, die so etwas suchen oder ob es mehr Menschen gibt, die Interesse an einer aktiven Community haben», so Bodenmann. Sie hatten. Am Festival gibt es Vorträge, Bergfilme, einen Alpin-Flohmarkt und Workshops. «So findet jeder etwas, das ihn interessiert und kann auch in Vorträge oder Filme schauen, die vielleicht nichts mit der eigenen Bergsportart zu tun hat», so Bodenmann. Nach der ersten Durchführung hat das OK nun auch Dinge mitgenommen, die sie in diesem Jahr anders machen wollen. Diejenigen, welche am Festival einen Stand betreiben – so zum Beispiel Transa, welche auch noch einen Kaffee-Workshop anbieten – müssen keine Standmiete bezahlen. «Uns geht es nicht ums Geld, das entspräche nicht unseren Werten. Hauptsache wir kommen mit einer schwarzen Null aus dem Festival, das ist beim ersten Mal nicht ganz aufgegangen», so Bodenmann. Es ginge darum, Partnerinnen und Partner ins Boot zu holen, welche zur Community passen. Er betont, auch für solche, die keinen Bergsport betreiben, seien Aspekte zu finden, welche spannend sind. «Gerade bei den Vorträgen oder Workshops finden sich Themen, die man nicht nur auf den Bergsport, sondern auch aufs Leben adaptieren kann», sagt Bodenmann.
Das Programm sei in diesem Jahr stärker als im vergangenen. Drei Vorträge, drei Filme und neun Workshops. «Uns war wichtig, dass wir alle Bergsportarten bedienen können und das es nicht einfach ein Fokusthema gibt. Die Einbindung der Community durch die Workshops war uns ebenfalls ein Anliegen», sagt Bodenmann. Ein Wunsch des OKs ist es, dass bei einem der kommenden Bergsportfestivals auch Menschen aus der Community Vorträge halten werden und von ihren eigenen Erfahrungen und Touren berichten werden. «Es gäbe so viele spannende Geschichten – gerade, weil der Alpstein so nah ist und man ein Abenteuer vor der Haustüre jederzeit erleben kann», sagt er.
Die Berge faszinieren Chris Bodenmann schon lange – sein Fokus lag früher auf dem Bergsteigen und Skihochtouren, dann lernte er Gleitschirmfliegen. «Ich versuche immer, das Bergsteigen mit dem Fliegen zu kombinieren, auch wenn es eine Herausforderung darstellt», sagt Bodenmann. Wind und Wetter seien dabei ausschlaggebend. Im Bergsport sind eine gute Vorbereitung sowie eine konstante Konzentration das A und O. «Körperliche Fitness gehört ebenso dazu, wie das richtige Einschätzen der Lage, zudem muss man wissen, wie man mit dem Material umgeht», sagt er. So schön die Bergwelten auch seien, man dürfe nie vergessen, dass sich dort oben alles sehr schnell ändern kann. «Es gibt immer mal wieder Situationen, die heikel werden. Daher ist in einer Gruppe wichtig, gut zu kommunizieren und jedem die Verantwortung für einen Aspekt zu übergeben», sagt Bodenmann. Für die schönen Seiten des Bergsports hat er ebenso schnell Worte gefunden. «Für mich braucht es nur die richtigen Leute oder aber Momente alleine – wenn ich mit dem Biwak oben übernachte, habe ich klare Sternennächte und schöne Sonnenaufgänge – das gibt mir unglaublich viel.» Solche Geschichten werden sicherlich auch am Bergsportfestival zu hören sein. «Wir freuen uns sehr auf diesen Austausch», so Bodenmann.
Stefanie Rohner
Unter www.wildcollective.ch finden alle Interessierten Tickets und jegliche Informationen zum Festival.
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