Ruth Inauen
Die 20. Guggennacht Engelburg ist die letzte, die sie organisiert.
Mit dem seit 2019 jährlich verliehenen «PrixZora» will die Frauenzentrale Appenzellerland fünf Frauen für ihr spezielles Wirken und ihre Tatkraft, die oft im Verborgenen stattfindet, auszeichnen. Dieses Jahr werden auch zwei Herisauerinnen ausgezeichnet.
Preisverleihung Für den «PrixZora» werden bewusst Frauen aus den verschiedensten Lebenssituationen prämiert. Auch die Gründe sind vielfältig und sollen die grosse Breite der Wirkungsfelder von Frauen in der Gesellschaft aufzeigen. Mit dem Anlass soll die Frauensolidarität gestärkt und das vielseitige Wirken der Frauen einer breiten Öffentlichkeit aufgezeigt werden.
Vor fünf Jahren wurde der Preis zum ersten Mal verliehen. Doch wer kommt dafür jeweils in Frage? «Wir möchten Landfrauen, Frauen aus Politik, Sport, Gesellschaft, Kultur und aus allgemeinen Bereichen auszeichnen. Sie müssen aus dem Appenzellerland stammen, verteilt über Mittelland, Hinterland, Vorderland oder Appenzell Innerrhoden», sagt Hester Ryffel, Präsidentin der Frauenzentrale Appenzellerland. Damit eine der infrage kommenden Kandidatinnen gewinnen kann, braucht es eine oder mehrere Nominationen und ein seit mehreren Jahre andauerndes, aussergewöhnliches Wirken oder einen ausserordentlichen Verdienst.
«Solches geschieht oft im Verborgenen», so Ryffel. Mit dem «PrixZora» wird das Wirken der Frauen sichtbar gemacht. Bei den aktuellen Gewinnerinnen hat Ryffel einiges beeindruckt. «Eveline Göldi ist als Herisauer Künstlerin ohne viel Bekanntheit bereits bis an den Times Square in New York vorgedrungen. Eine Finanzexpertin, die ihre künstlerische Ader auslebt. Ein aussergewöhnliches Talent in unserer Mitte», sagt Ryffel. Auch für Angela Koller hat sie Bewunderung. «Als alleinerziehende, berufstätige Mutter hat sie gewiss schon genug um die Ohren, engagiert sich aber dennoch in einem Bereich, den viele von uns gerne anderen überlassen. Sie begleitet mit dem Hospiz- und Entlastungsdienst kranke und sterbende Menschen und hilft deren Angehörigen, zu entlasten», so Ryffel. Koller, welche den Preis erhält, freut sich sehr darüber. «Es ist eine grosse Ehre für mich, diesen Preis zu erhalten. Das ist eine riesengrosse Wertschätzung meiner Arbeit, welche ich mit ganzem Herze mache», sagt die Herisauerin. Ein Dank gelte aber für alle ihre freiwilligen Helferinnen und Helfer. «Ohne diese wäre das alles nicht möglich», sagt sie.
Punkto Freiwilligen wäre es schön, so sagt sie, wenn sie noch weitere freiwillige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würde gewinnen können. «Ich sehe, wie sehr diese gebraucht werden. Es geht darum, Zeit zu schenken und da zu sein. Und natürlich auch darum, eine Auszeit für die Angehörigen zu schaffen, die oftmals 24 Stunden ihre Lieben zu Hause betreuen», sagt Koller. Bei ihrer Arbeit sei es stets ein geben und nehmen. Man erhalte in einem Einsatz sehr viel zurück. «Das kann man in meinen Augen mit keinem Geld der Welt bezahlen. Und: Wir alle werden älter und sind vielleicht irgendwann froh, auf solche Unterstützung zurückgreifen können», sagt Koller.
Sie war im vergangenen Jahr zum ersten mal am «PrixZora», da sie schon damals unter den Nominierten gewesen sei. «Es ist eine geniale Sache und eine Wertschätzung für die Frauen, die so viel machen, aber das Wirken oft im Hintergrund bleibt. So erhält man dafür Anerkennung», sagt Koller. Sie sehe das nun bei sich selbst. Sie mache all die Arbeit im Hospiz- und Entlastungsdienst mit vollem Herzen. «Ich bekomme so viel Dankbarkeit und Wertschätzung von Betreuenden und Angehörigen zurück. So einen Preis zu erhalten, ehrt mich sehr, aber bin eigentlich lieber im Hintergrund», sagt sie. Nebst den Herisauerinnen sind folgende Frauen unter den Preisträgerinnen: Margrith Müller aus Hundwil, Vreni Peterer aus Unterschlatt und Josy Koster aus Urnäsch. Die Preisverleihung findet am Frauentag, 8. März, statt. Beginn ist um 19 Uhr im Gasthaus Krone in Gonten. Infos zum Anlass und zur Reservation sind unter www.frauen-zentrale.ch zu finden.
Stefanie Rohner
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