Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Befalggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Das Saumchörli Herisau ist in der Region bekannt und seit Jahrzehnten aktiv. Auch einzelne Mitglieder sind seit über 20 Jahren dabei. Im November findet wieder die traditionelle Unterhaltung statt. Präsidentin Karin Knellwolf erzählt von der Geschichte des Vereins.
Verein Im Ortsteil Saum wird seit jeher gesungen. In alten Chroniken könne man lesen, dass schon vor 1579 gemeinsam gesungen wurde – lange vor der Gründung des appenzellischen Sängervereins im Jahr 1824 und lange vor jener des Saumchörlis. «Dieses wurde 1945 gegründet. 2016 ist das letzte Gründungsmitglied verstorben», sagt Karin Knellwolf, Präsidentin des Saumchörlis. Derzeit zählt der Chor 21 Mitglieder. «Immer mal wieder kommt jemand dazu, der aus dem Bekannten- und Familienkreis eines Mitglieds stammt. Die Anzahl Sängerinnen und Sänger ist mit 21 ideal, wir halten aber stets die Augen offen, da es immer wieder mal Wechsel geben kann», sagt Knellwolf. Gerade, wenn Auftritte anstehen, brauche man eine gewisse Anzahl Mitwirkender, um einsatzfähig zu sein.
Viele der Frauen und Männer sind schon lange dabei, es gibt fünf Ehrenmitglieder, welche zwischen 20 und 30 Jahren im Verein sind. «Untereinander haben wir es sehr schön und dank unserem Hobby reisen wir durch die ganze Schweiz und manchmal sogar ins Ausland. Wir alle sind mit dem Singen und dem Brauchtum verwurzelt», erklärt Knellwolf. Sie selbst ist seit 2006 dabei und präsidiert das Saumchörli im achten Jahr. Zuvor hat sie im Landjugendchörli gesungen, das habe ihr ebenfalls grosse Freude bereitet. «Mir gefallen die traditionellen Lieder und Zäuerli sehr gut. Ich geniesse es ausserdem, Zeit mit den Mitgliedern zu verbringen – es ist schön, mit ihnen dieselben Einstellungen und die gleiche Leidenschaft zu teilen», findet Knellwolf. Das Kollegiale sei wichtig, es entstünden schöne Freundschaften – teilweise sogar Liebschaften. «Ich habe meinen Mann so kennengelernt und wir haben 2018 geheiratet. Wir sind nicht das erste und letzte Paar, das sich im Saumchörli kennengelernt hat. Man könnte es eine Partnervermittlung nennen», erzählt Knellwolf und lacht.
Schon ihre Eltern hätten gesungen, allerdings im Männer- und Frauenchor. «Zuhause war das Singen immer wichtig und gab uns Inspiration», berichtet Knellwolf. Man sei mit dem Brauchtum sehr verbunden. Das Saumchörli singt viele Lieder ohne Noten, die Melodien werden von Generation zu Generation weitergegeben. «Wir machen das aus dem Stegreif heraus. Von den meisten Liedern haben wir nur den Text, aber es gibt immer jemanden, der sich durch die Grossmutter oder Mutter an die Melodie erinnern kann», sagt die Präsidentin. Die Melodien hätten sich so über die Jahre wahrscheinlich verändert und die Lieder wurden vor 50 Jahren wohl noch anders gesungen. «Manch einer würde heute vielleicht die Stirn runzeln, weil es anders klingt», mutmasst sie.
Was für den Chor ebenso wichtig ist, ist das korrekte Tragen der Tracht. «Die Kleidung zu pflegen und zu zeigen, geniessen wir sehr.» Für Knellwolf ist das Schönste am Singen, dass man gemeinsam etwas erreichen könne: «Melodien sprechen das Herz an – unseres und das des Publikums. Teils haben die Menschen Tränen in den Augen. Es ist schön, im Kleinen solche Freude bereiten zu können.» Das Saumchörli kann für Feste gebucht werden und wirkt oft bei anderen Klubs mit. Einmal im Jahr findet zudem die Unterhaltung im Casino Herisau statt. «Wir haben immer viele Gäste aller Altersklassen. Die Mischung aus Musik und Theater scheint gut anzukommen – das Publikum kann gemeinsam lachen, abschalten und eine gemütliche Zeit haben», so Knellwolf. Am 11., 18. und 19. November findet diese Unterhaltung in diesem Jahr wieder statt. Reservationen sind ab dem 1. November unter www.saumchoerli.ch möglich.
Stefanie Rohner
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