Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Befalggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Das Budget 2025 wurde mit grosser Mehrheit angenommen. sro
Am Montag fand die Synode der Evang.-ref. Landeskirche beider Appenzell statt. Im Vorfeld und an der Synode selbst tauchten Fragen auf, weshalb der Budgetprozess erneut nicht eingehalten wurde und die GPK Finanzunterlagen zu spät erhalten hat. Die Mitglieder der Synode nahmen das Budget 2025 aber mit grosser Mehrheit an.
Synode Sieben Traktanden standen auf der Liste für die achte Sitzung der Amtsperiode 2022. Nach dem Eröffnungswort des Präsidenten Marcel Steiner sowie dem Namensaufruf, bei dem festgestellt wurde, dass das Kirchenparlament beschlussfähig ist, begann die Sitzung offiziell. Das wohl wichtigste Traktandum, das Budget 2025, begann mit einem Paukenschlag, als Synodalpräsident Steiner den Rücktritt des für Finanzen zuständigen Kirchenrats Thomas Gugger bekannt gab. Per Ende Juni hört er auf. «Meine Gesundheit ist mir wichtiger als ein Amt», hiess es in seinem Brief, der verlesen wurde. Sein Rücktritt erfolgte nach der Rüge der Geschäftsprüfungskommission (GPK) an den Kirchenrat. Die GPK habe aufgrund fehlender Unterlagen das Budget nicht planmässig prüfen können – dies sei nicht das erste Mal gewesen.
«Dieser Umstand und die Tatsache, dass es im Bereich Finanzen bereits in den früheren Jahren bei diversen Geschäften zu Verzögerungen gekommen ist, hat die GPK dazu bewegt, den Kirchenrat (KR) zu rügen», heisst es im Bericht und Antrag der GPK. Die GPK habe den KR aufgefordert, sich im Bereich Finanzen so zu organisieren, dass die Termine zur Sicherstellung einer ordnungsgemässen und gewissenhaften Rechnungskontrolle und Budgetberatung durch die GPK eingehalten werden können. Die GPK reichte das Budget unter Vorbehalt und Protest an die Synode weiter. «Damit setzen wir ein starkes Zeichen», so Eugen Brunner, Präsident der GPK. Am Inhalt des Budgets setzte die GPK aber nichts aus, sondern sie kritisierte, dass das Budget im September nach zweiter Lesung im Kirchenrat hätte vorliegen sollen. Es habe aber eine einmonatige Verspätung gegeben, weswegen die GPK die Vorlage nicht vertieft habe prüfen können. Der Kirchenrat sei angehalten, sich im Bereich Finanzen anders zu organisieren. Dennoch plädierte die GPK darauf, das Budget anzunehmen. Ähnlich wie die GPK äusserten sich einige Synodale – auch sie waren der Ansicht, das Budget an sich sei in Ordnung.
Heinz Mauch der Kirchgemeinde Stein bezweifelte nicht die Kompetenz von Gugger, vielmehr bemängelte er das wiederholte Nichteinhalten der Rahmenbedingungen und von Terminen. Die Arbeit der GPK werde so beeinträchtigt. «Würdest du jemanden einstellen, der sich wiederholt so unzuverlässig verhält?», fragte er Gugger schliesslich. Hans-Ueli Sturzenegger der Kirchgemeinde Herisau wollte ebenso wissen, warum die Unterlagen zu spät eingereicht wurden. «Das ist unhaltbar. Die Rüge an den Kirchenrat ist in Ordnung, aber Thomas Gugger ist für das Ressort Finanzen zuständig. Warum also wurden Unterlagen mehrfach zu spät eingereicht und was braucht es, damit das künftig nicht mehr passiert?» wollte er von Gugger wissen.
Einige weitere liessen in ihren Wortmeldungen verlauten, man wolle eine Erklärung. Der Verantwortliche für Finanzen ging auf all die Fragen der Synodale nicht ein und meinte, es handle sich um «persönliche und kirchenratsinterne Angelegenheiten». Renzo Andreani der Kirchgemeinde Herisau erwiderte auf diese Antwort: «Ich bin sehr froh, dass Sie den Rücktritt gegeben haben.» Zwei Synodalen aus Wolfhalden, Urs Sturzenegger und Miriam Sieber, waren die einzigen, die eine Rückweisung des Budgets verlangten. Der Antrag blieb aber chancenlos. Dem Budget 2025 wurde bei der Abstimmung mit deutlichem Mehr zugestimmt. Zudem hat die Synode den Finanzplan 2026 bis 2028 zur Kenntnis genommen.
Ebenfalls genehmigt wurde ein Nachtragskredit von 65'000 Franken zulasten der Rechnung 2024. Dies für die Anschaffung einer neuen Buchhaltungssoftware. Die alte Software erfülle die Anforderungen nicht mehr und der Support sei seit zwei Jahren mangelhaft, so die Kirchenratspräsidentin Martina Tapernoux-Tanner. «Die jährlich wiederkehrenden Kosten bewegen sich leicht unter den bisherigen Kosten. Die einmaligen Kosten für die Konzeption, die Einführung, die Tests und die Schulung liegen bei gut 65'000 Franken», heisst es seitens des Kirchenrats. Für die Führung der Buchhaltung liegt eine Anfrage der Kirchgemeine Appenzeller Hinterland vor, ob die Landeskirche die Führung ihrer Buchhaltung ab 2026 übernehmen könne. Daher wird für diesen Bereich eine Buchhaltungsstelle mit einem entsprechenden Pensum eingerichtet.
Stefanie Rohner
An der Synode vom Montag gab Synodalpräsident Marcel Brunner zwei weitere Rücktritte bekannt. Hajes Wagner, Pfarrer in Heiden, tritt aus der Projektkommission der Evangelisch-reformierten Landeskirche beider Appenzell aus. Per Ende Jahr hört zudem Lars Syring (Bühler) als Synodale der Evangelisch-reformierten Kirche Schweiz auf. Dieses Amt übt der Pfarrer seit 16 Jahren aus.
Lade Fotos..