Ruth Inauen
Die 20. Guggennacht Engelburg ist die letzte, die sie organisiert.
Matthias Tischhauser ist motiviert, in Bern etwas bewegen zu wollen. Daniel Ammann
Die FDP Appenzell Ausserrhoden hat für den Nationalrat Matthias Tischhauser ins Rennen geschickt. Der Unternehmer ist überzeugt, dass es einen Wechsel braucht und der aktuelle Amtsinhaber die Interessen der Bevölkerung nicht breit genug vertritt.
Nationalratswahlen «Ich bin überzeugt, dass wir einen Wandel in unserer Vertretung in Bern brauchen, was die politische Ausrichtung betrifft. Damit, wie es heute läuft, bin ich gar nicht einverstanden», sagt Matthias Tischhauser. Er findet klare Worte dafür, was ihm politisch nicht passt. «Die aktuelle Vertretung, die am rechts-aussen, rechts-populistischen, konservativen und rechts-religiösen Rand politisiert, deckt meiner Meinung nach nicht die grosse Mehrheit des Kantons ab.» Deshalb brauche es einen Wandel, aber auch sehr viel Mut zu kandidieren und sich zu exponieren, denn die Ausgangslage, gegen einen Bisherigen zu kandidieren, sei eine sehr herausfordernde. «Auch die zusätzliche Kandidatin der Mitte stellt eine Herausforderung dar. Aber wenn man eine Veränderung will, muss man mutig sein und kämpfen», sagt Tischhauser. Katrin Alder, welche dieses Jahr in den Regierungsrat gewählt wurde, habe ihn sehr inspiriert, denn an ihrer Nominierungsrede habe sie gesagt: «Vor der Veränderung kommt der Mut.» Das sei ihm geblieben und habe ihn noch mehr motiviert, zu kandidieren. Unterstützt wird seine Kandidatur breit. SP, GLP und die Mehrheit der PU, die keine Wahlempfehlung abgibt, haben sich für ihn ausgesprochen. Auch die Industrie AR und Swissmem, der nationale Verband für technische Firmen, der WWF und Natur- und Umweltverbände sprechen sich für den FDP-Kandidaten aus. Da Ausserrhoden nur einen Sitz in Bern hat, handle es sich de facto um eine Majorzwahl, gewählt wird aber nach dem Proporzwahlsystem mit nur einem Wahlgang. «Die Persönlichkeit der Kandidierenden ist deshalb viel wichtiger als die Parteizugehörigkeit», so Tischhauser. Appenzell Ausserrhoden sei ein sehr liberaler Kanton, weshalb er überall im Kanton den Wunsch nach einem Wandel spüre. Tischhauser ist kein Unbekannter im Ostschweizer Polit-Geschehen. Seit 2018 ist er im Kantonsrat und dort Präsident der ständigen Kommission Bau- und Volkswirtschaft, welche unter anderem mit dem neuen Energiegesetz Aufmerksamkeit erregt hatte. «Es zählt zu den Fortschrittlichsten der Schweiz. Auch in der regierungsrätlichen Verfassungskommission wurde meine Arbeit national wahrgenommen», sagt Tischhauser. Zusätzlich ist er heute Vize-Präsident der kantonsrätlichen Verfassungskommission.
«Viele Kolleginnen und Kollegen aus den Kommissionen und dem Kantonsrat haben mich ermutigt, für den Nationalrat zu kandidieren,denn die wichtigsten Eigenschaften für dieses Amt sind Dossierkompetenz, Sprachkompetenz, Durchsetzungsvermögen sowie die Bereitschaft und Fähigkeit, über Parteigrenzen hinweg Kompromisse zu suchen und auszuhandeln. Und natürlich auch eigene Ideen einzubringen und dafür Mehrheiten zu schaffen», sagt Tischhauser. Seine Kollegen hätten bestätigt, dass er diese Eigenschaften mitbringe.
Kompromisse würden nicht einfach vom Himmel fallen, das sei knochenharte Arbeit, aber genau das, was ihm in der Politik Spass mache. «Ich sehe dort auch meine Stärken – auch in der Tisca Tischhauser mache ich nichts anderes als in der Politik. Ich weible auf der ganzen Welt als Appenzeller Botschafter für unsere Produkte und versuche die Leute davon zu überzeugen, auch wenn wir mit Abstand die teuersten sind, da wir an den Produktionsstandorten Urnäsch und Bühler festhalten. Aber es gelingt mir sehr erfolgreich von Asien über Amerika nach Europa. So versuche ich auch in der Politik, mit meinen Ideen zu überzeugen», sagt der Kandidat der FDP.
Wie es um seine Chancen steht, vermag Tischhauser nicht zu sagen. «Das einzuschätzen, ist unmöglich, alle sagen etwas anderes. Ich habe das Gefühl, es wird sehr knapp, was in einer reinen Mehrheitswahl mit drei Kandidierenden und nur einem Wahlgang auch wenig überrascht.», so der Politiker. Die FDP hat die frühe Bekanntgabe der Kandidatur kritisiert. «Man muss zwischen Wunsch- und Realitätspolitik unterscheiden und nüchtern überlegen, wie man einen Wandel zustande bringt. Bei dieser Ausgangslage wird es viel schwerer, den Bisherigen abzulösen», sagt Tischhauser.
Sein Wahlkampf sei intensiv und bleibe es auch noch eine Weile. Tischhauser wanderte zum Auftakt durch alle Ausserrhoder Gemeinden, um sich mit Land und Leuten bekannt zu machen. Er geht an Podien und betreibt Tür-zu-Tür-Wahlkampf, in dem er sich an der Haustür kurz vorstellt. Was würden die Ausserrhoderinnen und Ausser-rhoder erwarten dürfen, sollten sie ihn in den Nationalrat wählen? «Ich bin wirtschaftspolitisch und gesellschaftspolitisch liberal. In Bern würde ich mich für Verkehr und Infrastruktur, für eine nachhaltige Klima-, Umwelt- und Energiepolitik, die Wirtschaft und Aussenpolitik einsetzen. Wir brauchen eine international vernetzte und solidarische Schweiz. Abschottung und Isolation gefährden den Wohlstand, Wirtschaft, Sicherheit und Gesundheit», so Tischhauser. Die SVP torpediere immer wieder die bilateralen Verträge und das sei nicht der richtige Weg – sie seien matchentscheidend für die Wirtschaft. Seine politischen Themen stehen für ihn alle im direkten Zusammenhang. «Wir können die grossen Herausforderungen der Menschheit wie Klimakrise, Migration, Terrorismus, Sicherheit, Pandemien und künstliche Intelligenz nur lösen, wenn die Schweiz mit dem Ausland zusammenarbeitet und alle ihren solidarischen Beitrag leisten. Allein ist das nicht möglich.»
Stefanie Rohner
Ich denke, David Zuberbühler - dä Zubi - wie es heisst, macht sehr gute Figur in BE, fehlte fast nie. Zudem tritt er volksnah auf, sehe ihn als seriösen Schaffer. Klar schon rechts positioniert als Unternehmer. In seinen Filialen, z. B. Kreuzlingen wirst überaus freundlich bedient. Wie Tischhauser, FDP, ein Unternehmer. Die Beziehungen zur EU sind in AR nicht so wichtig, man kommt schlecht voran.
Maritz André antwortenLade Fotos..