Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
Der Einwohnerrat hat das Postulat "Ist das Sportzentrum für die Zukunft gerüstet?" einstimmig zur Kenntnis genommen und als erledigt abgeschrieben. sro
Der Herisauer Einwohnerrat hat an seiner Sitzung vom Mittwoch die Beantwortung des Postulats «Ist das Sportzentrum für die Zukunft gerüstet?» einstimmig zur Kenntnis genommen und als erledigt abgeschrieben.
Sportzentrum Das Sportzentrum Herisau kostet die Gemeinde viel Geld und schreibt jährlich Defizite in Millionenhöhe. Im letzten Jahr verzeichneten Eishalle, Freibad, Hallenbad, Sauna, Turnhalle und die Aussenanlage ein Defizit von über drei Millionen Franken. Das sei zu viel, findet die FDP. Karin Jung hat deshalb ein Postulat dazu eingereicht – das Problem müsse bei der Wurzel gepackt werden. Sport sei wichtig und dürfe daher auch etwas kosten. «Uns ging es nie darum, das Sportzentrum plötzlich kostendeckend führen zu können. Allerdings haben die Kosten einen Umfang angenommen, der nicht mehr toleriert werden darf», so Jung. Sie betonte, dass der Bericht der Wirtschaftsprüfer BDO AG einen guten Überblick über die Ausgangslage, die heutige Situation und mögliche Rechtsformen gebe.
Der Gemeinderat liess aufgrund des Postulats der FDP-Fraktion die Organisation des gemeindeeigenen Sportzentrums extern durchleuchten. Wirtschaftsprüfer wurden beauftragt, einen Bericht zu erstellen, der aufzeigen soll, wie die Sportinfrastruktur wirtschaftlicher werden könnte. Der von der BDO AG erstellte Bericht wurde an der Einwohnerratssitzung diskutiert. Unter dem Strich kam der Bericht zum Schluss, dass Sportanlagen kosten. Sportzentren und Hallenbäder könnten, so im Bericht festgehalten, nicht kostendeckend geführt werden. Gemeindepräsident Max Eugster meinte: «Unsere Werte beim Defizit sind nicht wesentlich über anderen öffentlichen oder privaten Anlagen. In Wallisellen wiesen die Sportanlagen im vergangenen Jahr ein Defizit von 2,5 Millionen auf, Private rund 1,5 Millionen», so Eugster. Vor allem das Hallenbad und die Eishalle würden viel Geld verschlingen. «Uns gefällt auch nicht, was wir auf der Rechnung sehen, und wir optimieren den Betrieb seit Jahren. Aber: die Energiekosten sind sehr hoch. Dies aufgrund des Hallenbades und der Eisfläche», so Eugster. Für ihn ist klar, dass das Angebot erhalten bleiben soll. «Das Sportzentrum ist für die breite Bevölkerung, für den Hochleistungssport und für das Training der Armee. Wir wollen dabei eine gute Balance zwischen den Bedürfnissen der Nutzenden und der finanziellen Vertretbarkeit finden», betont er.
Im Punkt, dass Sport etwas kosten darf, waren sich alle Fraktionen einig. Andreas Kurz (SVP) sagte: «Sport ist wichtiger denn je. Kinder sollen ihren Bewegungsdrang in einer professionellen Infrastruktur umsetzen können. Heute ist aber auch immer wichtiger, dass das Sportzentrum nachhaltig und kostenbewusst wirtschaftet», so Kurz. Im Bericht hielt die BDO AG fest, dass die aktuelle Organisationsform der Eishalle grundsätzlich geeignet ist. Allerdings sei ein verbindlicher Leistungsauftrag mit Leistungsbeschrieb und Globalbudget einzuführen. Die gesetzlichen Grundlagen dafür sind seit 2005 vorhanden. «Das Führen des Sportzentrums mittels Globalbudget und Leistungsauftrag eignet sich sehr gut, um die Anforderungen der Gemeinde Herisau bezüglich Agilität, Flexibilität und Marktausrichtung aber auch bezüglich Einflussnahme-Möglichkeiten auf das Angebot und die Leistungen des Sportzentrums im Sinne eines 'Service Public'», heisst es im Bericht der BDO AG. Ein Globalbudget bedeutet, dass die Gemeinde einen Voranschlagskredit mit allgemein umschriebener Zweckbestimmung vorgibt. Wie das Sportzentrum dieses Geld verteilt, bleibt den Verantwortlichen überlassen. «Im Kostenvoranschlag wäre nur noch eine Zeile mit einem Betrag zu lesen», so Eugster. Das Postulat wurde einstimmig abgeschrieben, es herrschte Einigkeit darüber, dass die Richtung, die man für die Kostensenkung einschlage, stimmt.
Stefanie Rohner
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