Ruth Inauen
Die 20. Guggennacht Engelburg ist die letzte, die sie organisiert.
Nando Kuhn singt schon sein Leben lang. z.V.g.
Der 18-jährige Nando Kuhn singt und schauspielert schon seit er klein ist. Stets hat er sein Publikum begeistert, gerührt oder zum Weinen gebracht. Seine Begeisterung und Passion für das, was er tut, hat er dabei nie verloren. Das Mikrofon wurde ihm praktisch in die Wiege gelegt, doch wie sehen sein Weg und sein Leben aus?
Musik «Ich singe schon mein Leben lang. Meine Eltern sagen sogar, ich habe gesungen, bevor ich gesprochen habe», sagt Nando Kuhn. Der begeisterte junge Mann lebt in Herisau und besucht das zweite Jahr der Fachmittelschule in Trogen mit der Hauptrichtung Pädagogik. Nando interessiert sich aber nicht nur fürs Singen allein – er liebt es in Theaterstücken mitzuspielen und spielt gerne Klavier. Doch wie er das alles mit einer weiterführenden Schule, Familie und Freunde schafft, das fragen sich viele. Denn sein Terminkalender ist vollgeplant. Die Talentförderung soll ihn aufs Leben nach der «Schulmusik» vorbereiten und ist seiner Meinung nach «sehr professionell und hat mir viel Fortschritte bracht».
Diese Förderung soll ihm helfen, seine zukünftige Berufsbranche bestimmen zu können, momentan ist er noch fast überall dabei. Er ist Teil des Chors der Schule, aber auch extern, genau so hat er auch noch externe Bandproben. Dazu kommen noch eine Lektion Klavier und drei Lektionen Theater und das jede Woche. Zudem hat er zweimal pro Woche Einzelgesang und alle zwei Wochen eine Stunde ausserhalb der Talentförderung der Schule. Doch was Nandos Plan für später ist, ist für ihn schon fast klar: «Ich möchte ein interdisziplinäres Studium machen, damit ich möglichst das Singen und Theater spielen verbinden kann.» Er hat bereits mit sechs Jahren angefangen, bei Schulstücken mitgespielt, aber auch im St. Galler Stadttheater zum Beispiel die Rolle des Moses, als er zehn Jahre alt war. Sowohl beim Theater als auch beim Gesang zeigt sich sein vielfältiger Charakter. So singt er momentan vor allem klassisch, hört aber alles «von Heavy Metall zu den schönsten Opern.» Ausserhalb regelmässiger Auftritte beim Chor oder in der Schule wird er auch privat gebucht, zum Beispiel für das Kinderfest in Herisau, Abschlussfeste und Ähnliches. Aber wie fing das alles überhaupt an? Früher habe er sehr oft Leute aus dem Fernsehen nachgeahmt und sogar gesungen, bevor er richtig sprechen konnte. Für seine Eltern kein Grund zur Beunruhigung, im Gegenteil. «Sie haben mich immer unterstützt», erzählt Nando. Die Begeisterung für den Gesang und das Schauspielern war früh geweckt, doch nicht nur das. Seit der dritten Klasse spielt er Klavier und berührte somit stets seine Lehrer und Mitschüler. Wenn er ein gutes Feedback bekommt, freut ihn das. Er erklärt: «Es ist das Schönste, mein Lohn, wenn die Leute klatschen.» Das würde sich nie ändern, davon ist Nando überzeugt und das sei auch ein Teilgrund, wieso es ihm so viel Spass macht. Auch wenn man dafür die Nervosität in Kauf nehmen muss, es lohne sich jedes Mal. Denn so bezaubernd die Bühnenerfahrung jedes Mal sei, die Nervosität vor einem Auftritt verschwindet nie. Dass man vor einem Auftritt überhaupt Angst oder Nervosität empfindet, soll Nandos Meinung nach sogar gut sein.
Aber es gibt nicht nur nützliche Gefühle im Theater- und Musikbusiness. Selbstzweifel ist ein Thema, das sehr verbreitet sei. Auch Nando hat diese, «Ich bin sehr kritisch mit mir selbst und habe auch einige Selbstzweifel.» Doch er bemerkt Fortschritte, je älter er wird. Die Zweifel würden wohl nie ganz weggehen, aber sie hindern ihn dennoch nicht daran, das zu tun, was er liebt. Sein Tipp für selbstkritische Interessierte: «Geht einfach mal in eine Musikschule oder an ein Probesingen. Wenn es euch gefällt, lasst euch nicht unterkriegen.» Von dort aus habe man einige Auftritte und komme mit dem Rampenlicht in Bekanntschaft. Was wichtig sei, «dass man das selbst will, ohne dass jemand einen zwingt.»
pd
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