Julian Gemperli
misst sich bei den WorldSkills mit anderen Metallbauern.
Beatrice Hugentobler-Hobi arbeitet seit zehn Jahren für die Winterhilfe. sro
Die Winterhilfe Appenzell Ausserrhoden wendet sich in den kommenden Tagen mit einem Spendenaufruf an die Bevölkerung. Armutsbetroffene Personen werden durch die Winterhilfe unterstützt – aufgrund der steigenden Kosten ist die die Winterhilfe mehr denn je auf Spenden angewiesen.
Hilfeleistungen Im vergangenen Geschäftsjahr hat die Winterhilfe AR 563 Personen unterstützt, fast 20 mehr als im Jahr davor. «Wir gehen davon aus, dass es erneut mehr Gesuche geben wird – in so vielen Bereichen sind die Kosten gestiegen», sagt Geschäftsstellenleiterin Beatrice Hugentobler-Hobi. Die Mieten sind gestiegen, ebenso die Heizkosten. Hinzu kommen die steigenden Krankenkassenkosten sowie teurere Lebensmittel. «Wer ohnehin schon finanziell am Limit läuft, kann sich keinen dieser Faktoren leisten, erst recht nicht alle zusammen», sagt Hugentobler-Hobi. Unterstützung erfolgt folgendermassen: Bei der Winterhilfe kann selbst oder durch das Sozialamt der Wohngemeinde ein Gesuch eingereicht werden, dieses wird dann geprüft. «Meist ist es eine einmalige Unterstützung, indem wir eine Rechnung übernehmen.» Was die Geschäftsstellenleiterin besonders wertvoll findet, ist das Empowerment-Programm für Kinder und Jugendliche, welches mit der Winterhilfe Schweiz und der Roger Federer Foundation möglich gemacht wird. «Dabei werden Jahresbeiträge für Vereine bezahlt. So können Kinder, deren Eltern wenig Geld haben, dennoch in einem Verein aktiv sein – das ist sehr wertvoll, denn so lernen sie andere Kinder und den Umgang mit ihnen kennen», so Hugentobler-Hobi.
Die Winterhilfe organisiert auch, dass Kinder eine Schulausrüstung dem Schuljahr entsprechend erhalten, es gibt die Betten- und Kleideraktionen sowie die Weihnachtsaktion, bei der mit den Sozialen Diensten zusammengearbeitet wird. Bei der kantonalen Weihnachtsaktion gibt die Winterhilfe Appenzell AR Lebensmittel-Gutscheine eines Grosshändlers ab. «Für viele Klientinnen und Klienten ist diese Geste auf Weihnachten unglaublich wertvoll. Mit berührenden Worten schreiben die Menschen oft wunderschöne Dankesbriefe.» Armut sei bei vielen mit Scham behaftet, auch wenn nicht über sie geurteilt werde. «Oft rutschen die Menschen aufgrund unglücklicher Umstände in die Armut. Dann sind wir nebst Ämtern gern zur Stelle», sagt sie. Die Aufrufe zum Spenden würden eine gute Resonanz haben, dennoch aktiviert die Winterhilfe vermehrt auch die Social-Media-Plattformen, damit sie an jüngere Personen herantreten kann. «Wir haben sehr viele gute, grosszügige und regelmässige Spenderinnen und Spender – Private, Vereine und Firmen. Dennoch müssen wir auch dafür sorgen, dass neue hinzukommen», so Hugentobler-Hobi. Alle Gesuche, welche von der Winterhilfe AR angenommen und bezahlt werden, stammen zu hundert Prozent aus den Spenden. Hugentobler-Hobi arbeitet seit rund zehn Jahren bei der Winterhilfe und ist die einzige Person mit einem Lohn, die fünf Stiftungsratsmitglieder sowie die Revision, arbeiten ehrenamtlich und ohne Spesenentschädigung. «Wir halten unsere Kosten auf dem absoluten Minimum, damit so viel wie möglich für die Klienten eingesetzt werden kann», so Hugentobler-Hobi.
Stefanie Rohner
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