Ruth Inauen
Die 20. Guggennacht Engelburg ist die letzte, die sie organisiert.
Vom 8. bis 11. August findet in St.Gallen der „International Helvetia Cup – Fussball für Inklusion“ statt. z.V.g.
Vom 8. bis 11. August werden am 12. Internationalen Helvetia Cup wieder U17-Teams von Topclubs wie Paris Saint-Germain oder Chelsea im Gründenmoos aufspielen. Gleichzeitig stehen auch Teams für Spieler mit einer Beeinträchtigung im Einsatz.
Fussball «Unser Ziel ist die Inklusion von Randgruppen in die Gesellschaft. Unsere Hebel sind Bildung und Sport. Über den Fussball können wir Berührungsängste abbauen», erklärt FIM-Stiftungsratspräsident Armin Ospelt an der Pressekonferenz zur diesjährigen Austragung des Helvetia Cups im Hotel Säntispark. Man müsse die Leute für die Anliegen der Inklusion sensibilisieren und manchmal auch «aufwecken». FIM steht für die «Football is more Foundation», eine 2011 im Fürstentum Liechtenstein von Hanspeter Rothmund gegründete Stiftung, der unter anderem 38 Vereine als Mitglieder oder Projektpartner angehören – darunter solche von Weltruf genauso wie kleine aus der Region wie beispielsweise der FC Appenzell. Zum Konzept mit den unterschiedlichen Turnieren erklärt Rothmund: «Alle können ein Turnier in ihren Kategorien austragen, aber wir bringen die Teams auch zusammen und sie treten gemischt in einem Freundschaftsspiel an.» Ausserdem reise beispielsweise PSG mit beiden Teams, U17 und Special, gemeinsam an und die Spieler logierten zusammen im selben Hotel.
Neben den zehn U17-Mannschaften, die den Helvetia Cup ausspielen, stehen beim 3. Special European Cup 15 Walking Football Inklusion Teams im Einsatz. Ausserdem wird ein regionales Frauenturnier ausgetragen. In diesem Jahr erstmals mit dabei sein werden ausserdem Amputee Football Teams und damit Spieler, denen ein Bein amputiert werden musste. Neben den Mannschaften von Everton und Marseille wird auch ein Team mit Minenopfern aus der Ukraine nach St.Gallen reisen. «Der Fussball soll ihnen helfen, das Erlebte psychisch zu verarbeiten und sie zurück ins Leben zu bringen», erklärt Rothmund. Personen, die beide Beine verloren haben, werden sich in einem E-Sports-Turnier an der Konsole messen. Insgesamt stehen in diesem Jahr inklusive Helferinnen und Helfer über 900 Personen im Einsatz. Dank zahlreicher Sponsoren ist das Turnier für alle Spieler kostenlos – inklusive Kost und Logis.
Der St.Galler Stadtrat Matthias Gabathuler, Direktion Schule und Freizeit, erklärte: «Wir sind stolz, dürfen wir Host City für diesen Anlass sein.» Mit den National Summer Games 2022 in St.Gallen habe sich die Sensibilität für das Anliegen der Inklusion in den Vereinen erhöht. So habe beispielsweise der FC St.Gallen «Schub gegeben» und ein eigenes Team für Menschen mit Beeinträchtigung ins Leben gerufen. «FCSG Unified» wird im August am Special European Cup denn auch im Einsatz stehen. «Wenn wir als Stadt etwas zu ‚Football ist more‘ beitragen können, werden wir das machen», lautete die Botschaft von Gabathuler. Eine klare Message hatte auch Cem Kirmizitoprak, Leiter Beratungsstelle Inklusion St.Gallen. Es sei wichtig, dass es solche Organisationen gebe, die Zeichen für die Integration setzen. «Aber es zeigt eben auch, dass wir noch nicht dort sind, wo wir sein sollten - dass Inklusion nämlich selbstverständlich ist», sagte Kirmizitoprak.
Von Tobias Baumann
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