Hugo Borner
hat das Kartenspiel "Wunderkarten" entwickelt.
Auch Männer werden durch die Geburt eines Kindes vor neue Herausforderungen gestellt. z.V.g.
Am Samstag, 17. Juni, veranstaltet die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Gossau-Andwil in Zusammenarbeit mit dem Väternetzwerk Schweiz im Gemeinschaftshaus Witenwis einen «Vätercrashkurs». Der Kurs ist für werdende oder frische Väter gedacht und widmet sich Fragen rund um das Vatersein.
Väterkurs «Die Teilnehmer sollen sich mit der Vaterrolle auseinandersetzen und herausfinden, was ihnen wichtig ist und wie sie ihre neue Rolle ausleben wollen», erklärt Hannes Witzig-Brändli, Pfarrer der Evangelisch-reformierten Kirchgemeinde Gossau-Andwil und Initiator des Vätercrahskurses in Gossau. Dieser richtet sich an werdende oder frische Väter. «Das Ziel des Kurses ist, dass Männer nicht von der Gesellschaft in eine vorgegebene Rolle hineingedrängt werden, sondern diese selbst finden», sagt Witzig-Brändli. Das Thema Geburt gelte nach wie vor oftmals als reines Frauenthema, dabei löse das Kinderkriegen auch bei den Männern auf jeden Fall etwas aus. «Man weiss, dass auch bei Vätern postnatale Depressionen vorkommen, aber es gibt kaum Forschung dazu», erläutert Witzig-Brändli.
Aus persönlicher Erfahrung wisse er, dass sich Männer oft schwer täten, über Erlebnisse rund um die Geburt und entsprechende Gefühle zu sprechen. Es seien fast ausschliesslich die Frauen, die erzählten, während Männer sich auch nach schwierigen Geburten höchstens ein «es war nicht einfach» entlocken liessen. Im Kurs könnten die Väter in geschütztem Rahmen erzählen und vor allem auch sehen, dass andere mit den gleichen Herausforderungen konfrontiert sind. Dass es nach wie vor nicht den Gepflogenheiten traditioneller Männlichkeit entspricht, über Ängste, Sorgen und Fragen zu sprechen, bestätige auch die Forschung.
Persönlich wäre er froh gewesen, er hätte einen solchen Kurs besuchen können, sagt der Vater einer zweijährigen Tochter. Als Kirchgemeinde hätten sie die Möglichkeit, im sozialen Bereich wertvolle Angebote zu unterstützen, entsprechend habe er sich für diesen Kurs stark gemacht. «Unter den Kolleginnen und Kollegen fiel die Resonanz auf meinen Vorschlag sehr positiv aus. Wenn ich potenzielle Teilnehmer anspreche, zeigt sich aber eher eine vorsichtige Zurückhaltung, obwohl fast alle das Angebot loben», erzählt Witzig-Brändli. Dass die Zielgruppe «Väter» nur schwer zu erreichen ist, bestätige auch das Väternetzwerk Schweiz.
tb
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