Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
1964 wurde von engagierten und kulturell interessierten Wittenbacherinnen und Wittenbachern der Grundstein des Ortsmuseums Wittenbach gelegt. Ihr Ziel war es, das wertvolle Erbe vergangener Zeiten für kommende Generationen zu bewahren und erlebbar zu machen – mit Erfolg.
Geschichte Von Haushalts- und Schulgegenständen über Spielsachen und Wohnutensilien bis hin zu Tonträgern und Bildern und von Modellautos und Puppen über Fotoapparate und Masken bis hin zu verzierten Ostereiern und Christbaumschmuck – das Ortsmuseum Wittenbach beherbergt unzählige Sammlerstücke. Seit seiner Gründung 1964 mauserte es sich vom kleinen Dorfmuseum bestückt mit örtlichen Raritäten zum überregionalen, vielseitigen Museum. Einst im Keller des Primarschulhauses Dorf angesiedelt, fanden die historischen und kulturellen Schätze ihren Weg über das alte Feuerwehrdepot Oedenhof ins Schloss Dottenwil, wo sie in Dauer- und Wechselausstellungen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Wie die beiden Co-Präsidenten Fredi Zwickl und Albert Etter wissen, zeigt es Geschichtliches aus Wittenbach und der Umgebung und präsentiert, wie einst gelebt und gearbeitet wurde.
«Bereits nach dem Zweiten Weltkrieg wuchs in der Gemeinde der Wunsch nach einem Ortsmuseum», erzählt Zwickl. Dank lokalen Sammlern und dem Engagement aus der Bevölkerung konnte in den 60er-Jahren altes Kulturgut zusammengetragen werden. «Der damalige Verkehrsverein verteilte Flugblätter im Dorf mit dem Aufruf den Museumsgedanken mit Gegenständen aus allen Bereichen des alltäglichen Lebens zu unterstützen», ergänzt Etter. Bereits wenige Monate nach der Eröffnung im April 1964 hätten über
700 Personen das neue Museum besichtigt. Und der Erfolg hielt an, erinnern sich die Präsidenten: «Die Museumsgesellschaft organisierte seither rund 200 Ausstellungen.»
Das Ortsmuseum habe nicht nur dazu beigetragen, das Bewusstsein für die lokale Geschichte zu schärfen, sondern auch das Gefühl der Verbundenheit und Identität innerhalb der Gemeinde zu stärken. «Es ist ein Ort, an dem Menschen jeden Alters zusammenkommen können, um zu lernen, zu staunen und sich inspirieren zu lassen», sagt Zwickl. Seit der Gründung des Ortsmuseums haben die Mitarbeitenden unermüdlich daran gearbeitet, die Geschichte und Tradition Wittenbachs lebendig zu halten. «Durch die Sammlung und Präsentation von Artefakten, Dokumenten und Geschichten aus vergangenen Jahrhunderten hat das Museum einen einzigartigen Einblick in das Leben und die Entwicklung unserer Region ermöglicht» ergänzt Etter. Die vergangenen 60 Jahre waren geprägt von unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, von der Organisation von Ausstellungen und Veranstaltungen bis hin zur Pflege der Sammlungen, ihrer Inventarisierung und digitalen Aufbereitung. «Nur dank dem Engagement und der Hingabe verschiedener Personen ist es uns gelungen, dass das Ortsmuseum zu einer wahren Schatzkammer unseres kulturellen Erbes geworden ist», erklären die Präsidenten.
Während man sich über das 60-jährige Bestehen freue, gehöre der Dank all jenen, die mit ihrer Leidenschaft und ihrem Einsatz dazu beigetragen haben, dass das Ortsmuseum zu einem Eckpfeiler des kulturellen Lebens geworden ist und auch in Zukunft sein wird. «Bis jetzt haben wir 29'000 Gegenstände elektronisch erfasst, dokumentiert und abgelegt», sagt Etter. Während der Museumsgesellschaft die Ausstellungsobjekte nicht ausgehen – wöchentlich kämen neue Anfragen, Gegenstände abzugeben – gestalte sich die Suche nach geeigneten, begeisterten Museumsinteressierten für die Weiterführung der Museumsarbeit weitaus schwieriger. Trotzdem stehe das Jahr im Zeichen des Jubiläums. Statt eines Grossanlasses würden mehrere Schwerpunkte gesetzt, fügt Zwickl an: So ist bis am 19. Mai die Ausstellung «Ei und Schale», ab 18. Mai die Ausstellung «Alte Fotoapparate und Ansichtskarten» und ab 14. September die Ausstellung «Puppiges und Puppenstuben» zu sehen. Anlässlich der Museumsnacht vom 29. Juni ist das Museum von 17 bis 24 Uhr geöffnet und am 19. Oktober wird ein Event mit Kabarettist Tomas Lötscher organisiert. «Wir hoffen, dass das Ortsmuseum auch in den kommenden Jahren eine zentrale Rolle spielen wird, die Geschichte und Kultur unserer Gemeinde zu bewahren und zu feiern», sind sich die Präsidenten einig.
Weitere Informationen unter: www.dottenwil.ch/museum
Von Benjamin Schmid
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