Ruth Inauen
Die 20. Guggennacht Engelburg ist die letzte, die sie organisiert.
Von links: Patrick Baumer, Leiter Amt für Sport Kanton St.Gallen, Bettina Surber, Regierungsrätin, Céline Bradke, Projektleiterin Host City St.Gallen, Sonja Lüthi, Stadträtin und Mathias Gabathuler, Stadtrat.
In knapp einem Jahr startet die Women’s EURO 2025 in der Schweiz. In der Host City St.Gallen werden am 4., 9. und 13. Juli 2025 EM-Partien ausgetragen. Unter dem Slogan «one year to go» wurde letzte Woche die Promotionskampagne gestartet.
Fussball «Es freut mich verkünden zu können, dass das Organisationskomitee auf Kurs ist», sagt Stadtrat Mathias Gabathuler zum aktuellen Projektstand. Zu verdanken sei dies dem zwölfköpfigen Projektteam angeführt von Projektleiterin Celiné Bradke, welches bereits hervorragende Vorarbeit geleistet habe, aber auch dem Kanton St.Gallen. «Für die Stadt war von Anfang an klar, dass man sich als Host City bewerben will. Wir sind sehr froh, dass uns der Kanton in unserem Vorhaben unterstützt», so Gabathuler. Neben dem Bund, der sich am Projekt mit 15 Millionen Franken für Landeskommunikation, ÖV-Ticketintegration und «Legacy»-Massnahmen zur nachhaltigen Förderung des Mädchen- und Frauenfussballs in der Region beteiligt, haben auch die Stadt und der Kanton gemeinsam einen Verpflichtungskredit von 2,8 Millionen Franken zu je hälftigem Anteil für die Planung, Organisation und Durchführung gesprochen.
Unter dem Slogan «one year to go» startete die Projektleitung vergangene Woche ihre Promotionskampagne für die Fussball-Europameisterschaft der Frauen 2025. Während der nächsten zwölf Monate wird das Projektteam der Host City St.Gallen verschiedene Events und Aktionen durchführen. So wird beispielsweise ein Fussballzelt an verschiedenen Veranstaltungen in der Region und an offiziellen Turnieren aufgestellt, um auf die Womens’ Euro 2025 aufmerksam zu machen und die Begeisterung für das Turnier und den Frauenfussball in der Region zu entfachen. «Die Europameisterschaft der Herren zeigt, wie verbindend und emotional so ein Turnier sein kann. Wir hoffen, dass diese Begeisterung auch in einem Jahr bei den Menschen hier in der Region zu spüren ist», sagt Regierungsrätin Bettina Surber. Das Ziel ist, die regionale, überregionale und internationale Bevölkerung für den Grossanlass zu begeistern, so dass alle Spiele im Kybunpark im Juli 2025 ausverkauft sind. Dazu arbeitet die Projektleitung auch mit drei lokalen Botschafterinnen zusammen: Karin Bernet und Jana Brunner, Spielerinnen Frauenequipe FC St.Gallen 1879, sowie Elisabeth Beéry, ehemalige Stadträtin und ehemalige Vizepräsidentin von Swiss Athletics. Im Auftrag des Bundes wird zudem eine übergeordnete landesweite Kommunikationskampagne von Schweiz Tourismus lanciert. Die Host City St.Gallen schliesst sich dieser Landespromotion mit Spielerinnen der Schweizer Fussballnationalmannschaft an.
Mit der Fussball-Europameisterschaft der Frauen soll auch der Frauenfussball in der Schweiz und der Region nachhaltig gefördert werden. «Ich glaube, dieses Turnier kann unglaublich viel für den Frauenfussball in der Schweiz verändern. Das hat man auch an der Frauen Fussball-Europameisterschaft in England 2022 gesehen. Dieses eine Turnier brachte den Frauenfussball in England sicher um zehn Jahre nach vorne», sagt Celiné Bradke. Der Schweizer Fussballverband (SFV) hat am 31. Mai sein Konzept und seine Massnahmen vorgestellt. Insbesondere will man mehr Spielerinnen, Trainerinnen und Schiedsrichterinnen für den Sport begeistern sowie den Elitenfussball besser fördern. Angelehnt an diese Ziele werden auch in der Host City St.Gallen und der Region Ostschweiz «Legacy»-Massnahmen erarbeitet und umgesetzt. «Aktuell sind die Anforderungen an Spitzensportlerinnen sehr hoch. Leider lässt sich der Aufwand, der eine Sportlerinnenkarriere mit sich bringt, nicht immer finanziell ausgleichen, weswegen Frauen häufig nicht den Weg in den Profifussball einschlagen. Mit den Fördermassnahmen des SFV soll sich dies nachhaltig verbessern», so Bradke. Diesbezüglich arbeitet das Projektteam eng mit dem Ostschweizer Fussballverband (OFV) zusammen, der auf den 1. Mai eine Frauenfussballstelle geschaffen hat. Die Ausbildung zur Trainerin und Schiedsrichterin soll mit gezielten Kursen in der Region einfacher zugänglich gemacht werden. Zudem findet ein regelmässiger Austausch zwischen den städtischen Fussballvereinen statt, um die Platz- und Garderobensituation zu optimieren. Weitere regionale Projekte sind aktuell in der Entstehungsphase.
Insgesamt werden in allen Schweizer Gastgeber-Städten etwa 2’500 Freiwillige an jeweils mehreren Turniertagen im Einsatz stehen. Ziel ist es, dank der Freiwilligen einen effizienten, nachhaltigen und kostengünstigen Einsatz von Fachkräften zu gewährleisten. Die Mindestanforderungen an die Freiwilligen sind Volljährigkeit, Verfügbarkeit während des Turniers, Mehrsprachigkeit sowie eine hohe Motivation. Im Gegenzug erhalten die Freiwilligen Training, Erfahrung, ein breites Netzwerk sowie Uniform und Verpflegung. Die UEFA und die Host City St.Gallen suchen gemeinsam etwa 200 Freiwillige. Die Voranmeldung ist unter volunteercommunity.uefa.com möglich. Die Rekrutierung startet im Herbst 2024. Auch der Ticketverkauf startet bereits im Herbst. Ab 1. Oktober können über die Webseite unter anderem Tickets für die drei Spiele im Kybunpark vom 4., 9. und 13. Juli 2025 erworben werden. Tickets sind in zwei Kategorien – für 25 und 40 Franken – verfügbar. Die Auslosung der Spielpaarungen findet am 16. Dezember in Lausanne statt.
Selim Jung
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