Harry Wirth
freut sich auf den Markt-Erlebnistag und wünscht sich viele Gäste.
1 Feldli
Die Standortsuche für die neue Tagesbetreuung Feldli-Schoren geht von vorne los. Die Stadt, die die Quartierbevölkerung Lachen 2014 zum ersten Mal über ihr Vorhaben informierte, startet damit bereits ihren dritten Anlauf.
Tagesbetreuung «Ich trete heute leider nicht so euphorisch vor sie wie das letzte Mal, als wir uns hier versammelten», sagt Stadtrat Markus Buschor an der Quartier-Informationsveranstaltung in der Aula der Primarschule Feldli. Noch im Dezember 2020 hatte die Stadt kommuniziert, endlich einen Standort für die neue Tagesbetreuung Feldli-Schoren gefunden zu haben. Es hätte ein Neubau auf der Liegenschaft der alten Gärtnerei Ansorg entstehen sollen. Doch auch dieses Vorhaben wurde kürzlich verworfen. Grund: Eigentümer und Stadt konnten sich wegen unterschiedlicher Anforderungen und Bedürfnisse nicht vertraglich einigen.
«Eine Lösung für die Tagesbetreuung Feldli-Schoren zu finden, hat für uns oberste Priorität», so Buschor. Die Stadt prüfe deshalb diesen Frühling alle möglichen Standorte erneut. Die aktuelle Tagesbetreuung am Gerbeweg ist für 50 Kinder zugelassen. An zwei Tagen die Woche reicht diese Kapazität nicht aus, weshalb eine Gruppe Kinder momentan den Mittagstisch an der Oberstufe im Lerchenfeld besucht. Gemäss Prognosen der Stadt müsste ein neuer Standort künftig Platz für 125 Kinder bieten. Dafür würde eine Fläche von 1050 Quadratmetern benötigt. Im Fokus der städtischen Standortabklärungen liegen zurzeit vor allem die Standorte Schönaustrasse und die Schulanlage Feldli. Buschor sagt: «Eine Tagesbetreuung auf dem Schulareal Feldli wurde in der ersten Evaluierung ausgeschlossen. Mittlerweile ist aber auch das eine Möglichkeit, die wir in Betracht ziehen.»
Eine neue Tagesbetreuung direkt auf dem Pausenareal der Primarschule Feldli zu errichten, könnte bedeuten, dass zum Beispiel die Fussballwiese verkleinert werden müsste. Eine Idee, die sich auch Schulleiter Ralph Schäpper gut vorstellen kann: «Ich persönlich wäre bereit, Teile der Wiese zu opfern für die Betreuung unserer Kinder, denn eine Tagesbetreuung auf dem Schulareal hat seine Vorteile.» Grundsätzlich habe die Schule eine genügend grosse Pausenanlage, die Platz für eine Tagesbetreuung bieten würde. «Nachträglich müsste man aber sicher gestalterische Massnahmen ergreifen, um den Verlust einer Spielwiese wieder zu kompensieren», so Schäpper.
Die Versammelten – etwa 30 Leute – diskutieren rege, machen ihre Bedenken kund und sammeln Ideen für alternative Standorte. Gefordert wird unter anderem Offenheit für ungewöhnliche Lösungsansätze seitens der Stadt. «Ich glaube, man muss jetzt anfangen kreativ zu denken. Das alte Krematorium im Feldli-Quartier wird heute als Skaterhalle genutzt. Das hätte man zuvor wohl auch nicht für möglich gehalten», sagt eine Anwohnerin. Auch die Möglichkeit, die Tagesbetreuung auf zwei Standorte aufzuteilen, wird besprochen. Dies sei keine optimale Lösung, aber eine Möglichkeit, die man in Betracht ziehen könne, meint Buschor.
Die Geduld der Quartierbewohnerinnen und Quartierbewohner schwindet. Die Stadt informierte vor rund neun Jahren das erste Mal über die geplante Tagesbetreuung. Jetzt folgt der dritte Anlauf, das Projekt in die Tat umzusetzen und garantieren kann die Stadt weiterhin nichts. Einzelne Anwohner wären mittlerweile sogar bereit, den denkmalgeschützten Pavillon zu überbauen, um endlich eine Lösung zu haben. «Wir von der öffentlichen Hand haben natürlich auch den Auftrag, Baukultur und Baugeschichte zu schützen. Denkmalgeschützte Gebäude in einen Neubau zu integrieren, steht für mich ausser Frage», so Buschor. Bis Ende Jahr möchte die Stadt möglichst alle infrage kommenden Standorte geprüft haben. Die Stadt wird die Quartierbevölkerung voraussichtlich im Herbst dieses Jahres über nächste Schritte informieren.
Selim Jung
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