Roche Hufnagl
Kunstschaffende hauchen dem Bahnhof Bruggen neues Leben ein.
Urs Kremmel, Projektleiter des "Gastro-Elite-2025" Kochwettbewerbs.
In der Olma-Halle 9.1A messen sich seit gestern wieder täglich junge Kochtalente aus der ganzen Schweiz. Beim Wettbewerb «Gastro-Elite-2025» treten zehn ausgewählte Teams gegeneinander an – begleitet von erfahrenen Coaches, bewertet von einer hochkarätigen Jury und beobachtet von einem interessierten Publikum.
Offa Seit gestern wird in der Olma Halle 9.1A wieder vor den Augen interessierter Offa-Besucherinnen und Besucher um die Wette gekocht. Beim Wettbewerb «Gastro-Elite-2025» treten während der gesamten Offa täglich zwei Teams junger Lernender aus der ganzen Schweiz gegeneinander an. Es ist bereits das sechste Mal, dass der Wettbewerb seit seiner Gründung 2018 an der Offa durchgeführt wird. «Dieser Wettbewerb ist in seiner Form einzigartig in der Schweiz, womöglich sogar weltweit», sagt Urs Kremmel, Projektleiter des Gastro-Elite-2025. Insgesamt zehn Teams wurden im Vorfeld von einer Fachjury ausgewählt, um am grössten Team-Kochwettbewerb für Lernende der Schweiz teilzunehmen.
Die Teilnehmenden stammen aus den Berufen Köchin EFZ, Diätköchin EFZ sowie Küchenangestellte EBA. Mit dabei sind auch vier St.Galler Teams mit Lernenden der Berufsschulen BWZT Wattwil und GBS St.Gallen. Pro Team sind fünf Lernende beteiligt, begleitet von einem Coach. Dieser darf jedoch während des Wettbewerbs nicht direkt in der Küche eingreifen. Auch die Teamzusammensetzung ist flexibel: Die Lernenden müssen weder im selben Lehrjahr stehen noch aus derselben Klasse stammen. «Seit wir den Wettbewerb zum ersten Mal durchgeführt haben, hat sich zwar am Konzept kaum etwas geändert, trotzdem hat sich der Wettbewerb gewandelt. Es ist alles viel professioneller als noch 2018», so Kremmel. Früher seien die teilnehmenden Teams mehrheitlich auf sich allein gestellt gewesen. Nun, da alle ihren Coach haben – in der Regel hochdekorierte Köchinnen und Köche mit viel Erfahrung in der Gastronomie – können sich die Teams schon im Vorfeld des Wettkampfs optimal auf ihre Aufgabe vorbereiten. Die Coaches sind in betreuender Funktion tätig, übernehmen organisatorische Angelegenheiten und beraten vor und während dem Wettkampf. «Die Coaches sind sensationell. Das hat zur Folge, dass auch der Wettkampf hochstehender ist als noch vor ein paar Jahren», so Kremmel.
Jedes Team erhält denselben Warenkorb mit Zutaten und hat die Aufgabe, daraus ein Drei-Gänge-Menü für 70 Personen zuzubereiten. Das Wettbewerbsmenü beginnt mit einer Vorspeise, die aus einem Lothringer Käsekuchen, einer Geflügelcremesuppe mit Einlage sowie einem frischen Gemüsesalat mit Knuspergarnitur besteht. Als Hauptgericht servieren die Teilnehmenden ein klassisches Wiener Kalbsrahmgulasch, begleitet von Kartoffelstock und einer passenden Gemüsebeilage. Zum Abschluss folgt ein Dessert aus Vanilleglace, Brownie, Frucht- oder Beerenkompott sowie wahlweise Hüppen oder Crumble. «Es gibt immer wieder Situationen, in denen die jungen Köchinnen und Köche improvisieren müssen. Man darf nicht vergessen: Sie sind hier in einer ungewohnten Umgebung mit ungewohnten Teamkolleginnen und -kollegen. Das kann Schwierigkeiten verursachen. Trotzdem schaffen es die Teams jedes Jahr, auf höchstem Niveau zu kochen und mit ihren Menüs zu begeistern», so Kremmel. Bewertet werden die Leistungen von einer Fachjury, unter anderem bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern des Schweizer Kochverbands und der Kochnationalmannschaft.
Der Ablauf des Wettbewerbs erstreckt sich für die Teams jeweils über eineinhalb Tage: Am Tag bevor das Essen serviert wird, startet am Nachmittag die Vorbereitung. Am Tag darauf beginnt frühmorgens die Endproduktion. Zwischen 12 und 14.30 Uhr wird das Menü schliesslich serviert, und zwar nicht nur der hochkarätig besetzten Jury. Besucherinnen und Besucher können für 40 Franken einen Platz reservieren und das 3-Gang-Wettbewerbs-Menü geniessen. Danach folgt die Siegerehrung des Tages, bevor die Küche an das nächste Team übergeben wird. Am Sonntag wird aus allen Tagessiegern der Gesamtsieger gekürt. Den Gewinnerinnen und Gewinnern winken attraktive Preise, darunter ein Gourmet-Erlebnis im Einstein Gourmet, Konzerttickets, Einladungen zu internationalen Fachanlässen oder ein Testessen bei der Schweizer Kochnationalmannschaft. «Für junge Köchinnen und Köche hat so ein Wettbewerb nur Vorteile. Sie verbessern ihr Zeitmanagement, den Umgang mit Lebensmitteln, den Umgang mit neuen Leuten und sie lernen, Verantwortung zu übernehmen. Ich sehe es jedes Jahr aufs Neue: Die Teilnehmenden sind immer begeistert vom Wettbewerb und hoch motiviert», so Kremmel.
Selim Jung
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