Ursula Forrer
feierte mit der Stiftung Zeitvorsorge das 10-Jahres-Jubiläum.
Julian Gemperli hat sich in den Werkhallen von RUCH Metallbau in Altdorf intensiv auf die bevorstehenden WorldSkills vorbereitet.
Vom 10. bis 15. September finden in Lyon die WorldSkills statt. Mit dabei ist Julian Gemperli, der die Schweiz im Bereich Metallbau vertreten wird. Im Interview erzählt der 22-Jährige, wie er sich vorbereitet, welche Herausforderungen er bewältigen musste und was ihm die Teilnahme bedeutet.
Meisterschaft Julian Gemperli gewann 2022 die SwissSkills. Da im Folgejahr eine weitere Schweizermeisterschaft durchgeführt wurde, gab es zwei mögliche Kandidaten für die WorldSkills. Mittels Wettkampf, bei dem ein früheres Werkstück nachgebaut werden musste, sicherte sich Gemperli die Teilnahme an den WorldSkills in Lyon. Ein Grosserfolg für den Metallbauer, der sich riesig auf den Wettkampf freut.
Welche Erwartungen haben Sie an die WorldSkills?
Mein Ziel ist es, möglichst gut abzuschneiden und idealerweise eine Medaille zu holen. Besonders freue ich mich auf den Wettkampf selbst und das ganze Drumherum, wie die Eröffnungsfeier und die Vorbereitungstage mit dem SwissSkills Nation Team in Genf.
Was bedeutet Ihnen die Teilnahme an den WorldSkills?
Es ist eine grosse persönliche Herausforderung und eine Gelegenheit, mich weiterzuentwickeln. Beruflich hat mich das viele Training sicher zu einem besseren Handwerker gemacht.
Wie bereiteten Sie sich auf den Wettbewerb vor?
Ich übte vor allem in der Werkstatt und simulierte den Wettbewerb, indem ich frühere Werkstücke nachbaute. Ausserdem arbeitete ich weiterhin normal bei der Rey Metallbau AG in Wittenbach, was mir hilft, meine Fähigkeiten täglich zu schärfen. Darüber hinaus übe ich auch gerne am Abend oder an den Wochenenden zuhause, wo wir eine eigene Werkstatt habe, in der ich werken kann.
Gab es besondere Herausforderungen während der Vorbereitung?
Ja, vor allem das exakte Blechabkanten hat mir Schwierigkeiten bereitet. Das erfordert viel Übung und Präzision, da jeder Arbeitsschritt perfekt sitzen muss. Aber bei einer solchen Herausforderung ist es eigentlich ganz simpel, da gibt es nur eins: üben und immer wieder üben. Einen Zaubertrick gibt es nicht.
Wer hat Sie bei der Vorbereitung unterstützt?
Mit Rémy Mornod habe ich viele Trainings durchgeführt. Er wird auch in Lyon vor Ort dabei sein und mich unterstützen. Ausserdem habe ich je eine Trainingswoche bei den WorldSkills Medaillengewinnern Thomas Zurfluh und Roger Müller verbracht. Ausserdem unterstützt mich mein Mentalcoach. Mit den gelernten Übungen hoffe ich, während des Wettkampfes gut schlafen zu können.
Wie gehen Sie mit dem Druck um, während des Wettbewerbs die beste Leistung abrufen zu müssen?
Ich bin gut vorbereitet – das ist sicher das Wichtigste. Ich bleibe ruhig und konzentriert und habe festgestellt, dass ich nicht schnell nervös werde und kann das Gelernte gut umsetzen. Das hilft mir, den Wettbewerb so gelassen wie möglich anzugehen.
Was haben Sie während der Vorbereitung sonst noch über sich selbst gelernt?
Das ich im Stande bin, viel zu leisten. Mit dem Nebeneinander von Arbeitsalltag und zusätzlichen Trainings stosse ich an meine Grenzen, aber nicht darüber hinaus. Das gibt mir Ruhe und Selbstsicherheit.
Welche Pläne haben Sie nach den WorldSkills?
Ich habe noch keinen konkreten Plan, aber ich möchte weiterhin arbeiten und neue Herausforderungen suchen, die mich aus der Komfortzone holen. Ich brauche immer wieder mal etwas Neues, denn Stillstand liegt mir nicht.
Was würden Sie anderen Jugendlichen raten, die an den World-Skills teilnehmen möchten?
Konstanz ist das A und O. In der Lehre jeden Tag ein bisschen mehr geben als die anderen – das bringt dich weiter.
Wie sehen Sie die Rolle der Technologie in ihrem Berufsfeld?
Einige Aufgaben werden vielleicht von Robotern übernommen, aber der Metallbauer, der die Arbeit selbst in die Hand nimmt, wird weiterhin gebraucht. Auf dem Bau bleibt der Mensch unverzichtbar.
Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit in ihrem Beruf?
Nachhaltigkeit ist im Metallbau wichtig. Wir trennen und recyceln grosse Teile aus Stahl und Aluminium, die nahezu unbegrenzt wiederverwendet werden können.
Interview von Benjamin Schmid
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