Nina Falk
Die Schauspielgruppe ermöglicht es Laien, auf der Bühne zu stehen.
Die JUSO kritisiert, dass einem grossen Teil der Gesellschaft die Mitsprache verwehrt wird.
Zu Beginn der Frühjahrssession protestierte die JUSO vor dem Kantonsratsgebäude. Mit einer Mauer aus leeren Postboxen zeigten sie die über 200’000 Wahlcouverts, die in St.Gallen aufgrund von Nationalität, Alter oder Beistandsschaft nicht verschickt werden. Die JUSO kritisiert, dass einem grossen Teil der Gesellschaft die Mitsprache verwehrt wird. Sie fordert das Stimm- und Wahlrecht ab Geburt oder einem Jahr Wohnsitz im Kanton St.Gallen, unabhängig von allen weiteren Bedingungen.
Protestaktion Vor der Februarsession des Kantonsrates begrüsste die JUSO St. Gallen die Kantonsrätinnen und Kantonsräte. Die JUSO fordert bedingungslose Mitsprache für alle Menschen im Kanton unabhängig von Pass, Alter oder Beistandsschaft. Dazu errichteten die Jungsozialistinnen und Jungsozialisten eine 20 Meter lange Mauer aus Postboxen, die Platz bieten würden für alle Wahlcouverts, die durch das heutige ausschliessende Wahlreglement nicht verschickt werden. „Über 40 Prozent der Bevölkerung wird die Mitsprache verwehrt. Wir brauchen eine radikale Demokratie, in der alle Menschen die Gesellschaft in allen Lebensbereichen mitgestalten!”, so Annette Eugster, Vorstandsmitglied der JUSO Stadt St. Gallen.
Mit einer Broschüre zeigte die JUSO den ankommenden Parlamentarierinnen und Parlamentarier auf, wie die Lage aktuell genau aussieht. Heute haben 133’958 Menschen ohne Schweizer Pass, 96’631 Menschen unter 18 sowie 507 Menschen unter umfassender Beistandsschaft kein Stimm- und Wahlrecht. Insgesamt sind das über 200’000 Personen, die aus dem demokratischen Prozess ausgeschlossen sind. Die JUSO stellte klar, dass dies in ihren Augen einer Demokratie unwürdig ist.
Für die JUSO ist klar: St. Gallen muss den 99 Prozent gehören! Der breiten Bevölkerung, die das Leben in St. Gallen trägt und prägt. Dazu brauche es aber konsequente Mitsprache für alle Menschen. So fordert die JUSO das Stimm- und Wahlrecht ab Geburt oder einem Jahr Wohnsitz im Kanton St. Gallen, unabhängig von allen weiteren Bedingungen. Die Gesellschaft müsse radikal demokratisch organisiert werden. Sprich, im politischen Prozess, in den Unternehmen, in Bildungsinstitutionen oder Wohnhäusern müssen alle Menschen konsequent in die Gestaltung unserer Gesellschaft einbezogen werden. „Es kann nicht sein, dass den Menschen, die am meisten unter den Krisen unserer Zeit leiden, auch noch das Mitspracherecht vorenthalten wird. St.Gallen denen, die drin leben!“, so Vasco Hebel, Kantonsratskandidat der JUSO St.Gallen.
pd
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