Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Befalggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Ueli Schläpfer, Präsident der Synode, vereidigt neue Synodale.
Die Synode, das Kirchenparlament der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, setzte an ihrer gestrigen Sitzung Leitplanken für die Konfirmation und gab den Startschuss zu einer neuen Verfassung.
Kirche "Wir müssen sehr viele Traktanden abarbeiten", sagte Stefan Lippuner, Präsident der Synode, gleich zu Beginn der gestrigen Sommersynode im Kantonsratssaal in St.Gallen. Denn ein Kirchenparlament habe nicht die Möglichkeit, irgendwann eine Aufräumsitzung durchzuführen. Es war quasi der Aufruf an die Parlamentarierinnen und Parlamentarier, sich wegen der zahlreichen Geschäfte kurz zu halten. Dies taten sie denn auch.
So wählte das Parlament zügig das Büro der Synode, die Parlamentsleitung. Julia Roelli, junge Synodale aus Diepoldsau, übernimmt in den kommenden zwei Jahren das Vizepräsidium des Parlaments. Ueli Schläpfer, Synodaler aus Rapperswil-Jona, rückt als Vizepräsident auf den Stuhl des Präsidenten nach. Er ersetzt Stefan Lippuner. Ebenso zügig verabschiedete das Parlament Amtsbericht und Rechnung 2023. Die Rechnung der Kantonalkirche schliesst bei einem Aufwand von knapp 19,8 Millionen Franken und einem Ertrag von 19,95 Millionen Franken rund 500 000 Franken besser ab als budgetiert. Das Budget war noch von einem Rückschlag von rund 350 000 Franken ausgegangen. Insbesondere die Steuererträge fielen höher aus als budgetiert. Schliesslich bewilligte die Synode ohne Diskussion eine Stellenerhöhung im Bereich Lohnbuchhaltung und Zentralkasse.
Die zweite Lesung zu Anpassungen zum Reglement des Finanzausgleichs passierte dann nicht mehr ganz so schlank. Urs Meier-Zwingli, Synodaler aus Degersheim, wollte eine bei erster Lesung beigefügte Frist wieder streichen. Kirchgemeinden im Finanzausgleich müssen mindestens 1000 Mitglieder zählen. Fällt eine Kirchgemeinde unter diese Grenze, hat der Kirchenrat maximal fünf Jahre Zeit, zusammen mit der Gemeinde eine Lösung – sprich einen Fusionspartner – zu finden. Lediglich mit einer Stimme Unterschied verblieb nun diese Frist im Reglement.
Auch nach der Mittagspause bestand Diskussionsbedarf. Bereits vor drei Jahren hatte die Synode über die Frage debattiert: Wie begleitet die Kirche Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zur Mündigkeit? Antworten gab ein Konzept „Junge Menschen in der Kirche“. Allerdings wies die Synode das Konzept damals an den Kirchenrat zurück. Nun hat der Kirchenrat eine neue Vorlage mit gleicher Fragestellung ausgearbeitet. Urs Noser, zuständiger Kirchenrat für den Bereich Familie, Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, eröffnete darum die Debatte mit der Hoffnung „Was lange währt, wird endlich gut“. Gut wurde es zum Schluss, doch erneut drehten sich die Diskussionen um die Frage, wie viele Programmstunden Voraussetzung für die Konfirmation sind. Für Rita Dätwyler, Synodale aus St.Gallen, steht die Vorgabe von 120 Stunden innerhalb von drei Jahren im Widerspruch zur Grundidee der Konfirmation: „Bestärkung und Bestätigung des Glaubens“. Es brauche Vorgaben und Leitplanken, befand jedoch die Mehrheit. Diese Leitplanken dienten nämlich nicht nur den Jugendlichen und Eltern, sondern auch den kirchlichen Mitarbeitenden, sagte Maik Becker, Synodaler aus dem Oberen Necker. Nach längerer Diskussion erinnerte Markus Anker, Synodaler aus St.Gallen, daran, dass es sinnvoller sei, das Augenmerk auf die Qualität statt auf die Quantität zu richten.
Neben dem Weg zur Konfirmation wurde in der Vorlage auch der Bildungsbegriff neu definiert. Bis anhin beschränkte sich der kirchliche Bildungsverständnis primär auf den Religions- und Konfirmandenunterricht. Der neue Bildungsbegriff schliesst nun ausdrücklich alle Generationen mit ein. Zudem betont er, dass Lernen wesentlich durch Begegnung und Austausch geschieht.
Schliesslich beschäftigte sich die Synode mit sich selber. Das Büro der Synode möchte das Kirchenparlament stärken. So schlägt es vor, dass die Vorsynoden – Informationsaustausch zu den Vorlagen – früher stattfinden und verbindlich sind. Das Büro soll zudem Motionen und Postulate auf ihre formale Korrektheit prüfen. Überdies sei auch zu prüfen, wie die Parlamentsleitung – durch ein Sekretariat oder Parlamentsdienste – personell zu stärken ist. Dieser Vorlage stimmte die Synode mit grosser Mehrheit zu.
pd
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