Michelle Kolb
Wir unterstützen Jugendliche mit Behinderungen bei der Stellensuche.
Gianni Roberto Rossi, CEO der Suva-Kliniken. sj
Das Kompetenzzentrum für berufliche Eingliederung (KbE) der Rehaklinik Bellikon hat vergangene Woche offiziell einen weiteren Standort im Zentrum von St.Gallen eröffnet. Dieser ist in Zusammenarbeit mit den Kliniken Valens nach Chur der zweite Aussenstandort des KbE.
Gesundheitswesen «Ich freue mich sehr über die neuerliche Kooperation des KbE und der Kliniken Valens hier in St.Gallen. Es tut zwar etwas weh, dass Chur vor uns dran war, aber da stehen wir darüber», scherzt Regierungsrat Bruno Damann, Vorsteher des Gesundheitsdepartements des Kantons St.Gallen, an der offiziellen Eröffnung. Gerade aus der Sicht des Staates sei es wichtig, Fachkräfte nach einem Unfall wieder in ihren Fachbereichen einsetzen zu können – nicht nur aufgrund des Fachkräftemangels, sondern auch um die Sozialkosten tiefhalten zu können. Das neu eröffnete Kompetenzzentrum für berufliche Eingliederung in St.Gallen, welches bereits im Oktober den Betrieb aufgenommen hat, bietet Unterstützung für Menschen aus der Nordostschweiz, die nach einem Unfall oder einer Krankheit wieder ins Berufsleben zurückkehren möchten. «Die berufliche Wiedereingliederung ist ein Teil der arbeitsorientierten Rehabilitation. In Chur, unserem ersten Kooperationsstandort, sind die Kliniken Valens für die Ambulante Rehabilitation und die Rehaklinik Bellikon für die berufliche Wiedereingliederung verantwortlich. Dasselbe machen wir nun hier in St.Gallen – wir ergänzen uns», sagt Gianni Roberto Rossi, CEO der Suva-Kliniken. Das KbE zählt in der Branche der beruflichen Wiedereingliederung zu den führenden Unternehmen in der Schweiz.
Die beruflichen Reintegrationsangebote des KbE starten nach Abschluss der medizinischen Phase. Dies stellt einen bedeutenden Vorteil für Klientinnen und Klienten dar, die nicht mehr auf eine stationäre Behandlung angewiesen sind. Im Idealfall wird versucht, Klientinnen und Klienten mit der Hilfe von Job-Coaches wieder in ihre erlernten Berufe einzugliedern. Zu diesem Zweck sind die Räumlichkeiten des KbE zum Beispiel auch mit einer Werkstatt und zahlreichen Computern ausgestattet. Sollte eine Wiedereingliederung in den erlernten Beruf unmöglich sein, erfolgt eine Umschulung. Die berufliche Wiedereingliederung beinhaltet daher zum Beispiel auch eine Berufsberatung oder Unterstützung beim Schreiben eines neuen Lebenslaufs. «Mit der neuerlichen Kooperation in St.Gallen schaffen wir auch Nähe zur hiesigen Bevölkerung und den Arbeitgebern. Dies erleichtert die Reintegration unserer Klientinnen und Klienten erheblich», so Rossi. Der neue Standort unterstützt nicht nur die Rückkehr von Menschen aus der Ostschweiz ins Arbeitsleben, sondern schafft auch bis zu acht neue Arbeitsplätze für Fachkräfte im Bereich der beruflichen Eingliederung. In den letzten Jahren ist die Nachfrage nach den Dienstleistungen des KbE stark gestiegen, was zu einem kontinuierlichen Wachstum des Zentrums geführt hat. Der neue Standort in St.Gallen richtet sich insbesondere an die Suva- und IV-Stellen in der Ostschweiz. «Wir wollen immer dort wirken, wo es den grössten Bedarf gibt», sagt Rossi. «Da es in St.Gallen noch keine so umfassenden Angebote im Bereich teilberufliche Wiedereingliederung gab, mussten St.Gallerinnen und St.Galler einen langen Weg auf sich nehmen, um solche in Anspruch zu nehmen. Es freut uns, dass wir unsere Dienstleistungen nun auch in der Nordostschweiz anbieten können.»
Selim Jung
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