Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Befalggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
In der Fünfjahresperiode 2018 bis 2022 wurden insgesamt rund 29’500 neue invasive Tumore registriert, was einem jährlichen Durchschnitt von ungefähr 5’900 Neudiagnosen entspricht.
Obwohl nur 10 Prozent aller Krebsfälle bei Männern und Frauen unter 50 Jahren auftreten und das Erkrankungsrisiko stark mit dem Alter zunimmt, wird international beobachtet, dass Krebsfälle von unter 50-Jährigen in letzter Zeit überproportional stark zugenommen haben. Dieser Trend zeigt sich auch in der Ostschweiz.
Register Zwischen 1993 und 2022 zeigen die Daten des Krebsregisters Ostschweiz, dass der Anstieg der Krebsfälle bei 20- bis 49-Jährigen um 32% stärker zugenommen hat als bei über 50-Jährigen (18%). Besonders ist dieser Trend bei Dick- und Enddarmkrebs sowie Bauchspeicheldrüsen- und Leberkrebs beobachtbar. Mögliche Ursachen für diesen Anstieg könnten in der verbesserten Diagnostik, sowie in veränderten Lebens- und Ernährungsgewohnheiten liegen.
In der Fünfjahresperiode 2018 bis 2022 wurden insgesamt rund 29’500 neue invasive Tumore registriert, was einem jährlichen Durchschnitt von ungefähr 5’900 Neudiagnosen entspricht. Die altersstandardisierten Inzidenzraten pro 100.000 Einwohner betrugen 506 für Männer und 365 für Frauen. Prostatakrebs bei Männern und Brustkrebs bei Frauen sind die jeweils häufigsten Krebserkrankungen und machen je ungefähr 30% aller Krebsfälle aus. Lungen-, sowie Dick- und Enddarmkrebs sind weitere häufige Krebserkrankungen. Im selben Zeitraum wurden 8’935 krebsbedingte Todesfälle verzeichnet, wobei jährlich etwa 988 Männer und 799 Frauen an Krebs starben. Erfreulich ist, dass trotz steigender Anzahl von Neuerkrankungen die krebsbedingte Mortalität seit Jahrzenten kontinuierlich sinkt.
Das Krebsregister Ostschweiz hat sich auch 2023 an mehreren regionalen, nationalen und internationalen Forschungsprojekten beteiligt. Unter anderem hat das Krebsregister wichtige Daten für eines im Frühjahr 2023 angestossenen Forschungsprojektes der Krebsliga Ostschweiz und der Universität St. Gallen zur Evaluierung des Mammographie-Früherkennungsprogrammes «donna» der Krebsliga Ostschweiz geliefert. Dieses Forschungsprojekt konnte bereits beträchtliche Erkenntnisse zu den aufgetretenen Intervallbrustkarzinomen hervorbringen. Ausserdem konnte das Forschungsprojekt zeigen, dass Brustkrebspatientinnen, wessen Tumor im «donna» Programm diagnostiziert worden sind, eine signifikant höhere Überlebensrate haben als die Patientinnen, wessen Brustkarzinom ausserhalb des Programmes diagnostiziert wurden.
Leider gibt es auch vier Jahre nach der Einführung des nationalen Krebsregistrierungsgesetzes (KRG) und seiner Verordnung (KRV) nach wie vor Unklarheiten und Diskussionen, was von wem an wen gemeldet werden muss. Dies führt für das Krebsregister Ostschweiz, aber auch für die meldepflichtigen Institutionen zu einem vermeidbaren bürokratischen Mehraufwand. Ausserdem führen diese Herausforderungen zu einer verlangsamten Registrierung und einer Lücke in der Vollzähligkeit und Vollständigkeit der Krebsfälle in der Ostschweiz. Unter anderen fehlen immer mehr vollständige Daten zur Behandlung der Krebspatienten oder zu den Grundlagen der Diagnosestellung. Wichtige Erkenntnisse aus der Krebsepidemiologie gehen so für die Region Ostschweiz leider immer mehr verloren.
Das Krebsregister Ostschweiz ist jedoch bemüht das aktuelle Krebsgeschehen weiterhin lückenlos aufzuzeichnen. Dafür wurden 2023 Anstrengungen gemacht, die weiterhin sehr manuelle Arbeit weiter zu automatisieren. Unter anderem läuft ein Projekt zur automatischen Ersterfassung von Krebsfällen, was neben anderen kleineren Massnahmen die Effizienz in der Registrierung der Krebsfälle steigern soll. Denn klar ist, dass mit einer immer älter werdenden Bevölkerung immer mehr Krebserkrankungen auftreten werden.
Weitere Informationen unter: www.krebsregister-ost.ch
pd
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