Ruth Inauen
Die 20. Guggennacht Engelburg ist die letzte, die sie organisiert.
Die Luftqualität hat sich über die letzten Jahrzehnte deutlich verbessert, trotzdem sind immer noch 88 Prozent der Menschen im OSTLUFT-Gebiet gesundheitsschädlichen Konzentrationen über dem WHO-Richtwert ausgesetzt.
Die Luftqualität in der Ostschweiz verbessert sich seit Jahrzehnten. Grossflächige Überschreitungen der aktuellen Schweizer Grenzwerte gibt es nach wie vor bei Ozon. Auch die Belastung mit Ammoniak und krebserregendem Russ ist noch zu hoch. Ausserdem werden für Stickstoffdioxid, Feinstaub und Ozon die gesundheitsbezogenen Luftqualitätsrichtwerte der WHO aus dem Jahr 2021 noch deutlich überschritten.
Gesundheit Wie die neuesten Messungen von Ostluft belegen, hat sich die Luftqualität in der Ostschweiz im letzten Jahr wenig verändert. In den meisten Gebieten wurden die Jahresmittel-Grenzwerte für Feinstaub und Stickstoffdioxid eingehalten – Ausnahmen bilden städtische und verkehrsexponierte Lagen. Allerdings werden beim Ozon und dem krebserregenden Russ aus Holzfeuerungen und dem Verkehr weiterhin grossflächige Überschreitungen der Grenz- respektive Zielwerte festgestellt. Ebenso sind die Stickstoffeinträge in empfindliche Ökosysteme, vor allem verursacht durch Ammoniak aus der Landwirtschaft, unverändert zu hoch.
Wie Ostluft mitteilt, habe die Luftreinhaltepolitik von Bund und Kantonen zu einer deutlichen Verbesserung der Luftqualität während der letzten Jahrzehnte bewirkt. Eine von Ostluft durchgeführte Studie, welche die Gesundheitsschäden durch Luftbelastung und entsprechende volkswirtschaftliche Kosten für die Jahre 2015 und 2022 miteinander vergleicht, zeigt klar auf, dass sich die getroffenen Massnahmen positiv auswirken, sowohl gesundheitlich als auch monetär. Doch es braucht zusätzliche Anstrengungen, um die Gesundheit nach aktuellem Wissensstand zu schützen sowie den Schutzanforderungen des Umweltschutzgesetzes weiter zu entsprechen. Zu diesem Schluss kommt die Eidgenössische Kommission für Lufthygiene (EKL) in ihrem aktuellsten Bericht, welcher die Bedeutung der neuen Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) von 2021 für die Schweizer Immissionsgrenzwerte bewertet. Für das Ostluft-Gebiet war die Durchschnittsbelastung der Bevölkerung mit Feinstaub PM2.5 im Jahr 2022 im Vergleich zu 2015 deutlich geringer. Allerdings atmen immer noch 97 Prozent der Einwohnerinnen und Einwohnern Luft ein, die mit Feinstaubkonzentrationen oberhalb der von WHO und EKL vorgeschlagenen neuen Grenzwerte belastet sind. Dies zeigt, dass weitere Anstrengungen notwendig sind, um die Menschen besser zu schützen. Auch die Stickstoffdioxid-Belastung ist deutlich geringer geworden, trotzdem sind immer noch 88 Prozent der Menschen im Ostluft-Gebiet gesundheitsschädlichen Konzentrationen über dem WHO-Richtwert ausgesetzt.
Aufgrund des grossen Einflusses der Luftbelastung auf die Gesundheit - und der daraus resultierenden Gesundheitskosten - sind weitere, stetige Verbesserungen der Luftqualität bei allen Schadstoffen notwendig. Das Umweltschutzgesetz fordert grundsätzlich die Minimierung des Schadstoffausstosses durch die Umsetzung des bestmöglichen Standes der Technik bei allen Quellen. Einen wichtigen Beitrag kann dabei auch die Bevölkerung mit ihrem Mobilitäts- und Konsumverhalten leisten. Die erzielten Verbesserungen der Luftqualität in den letzten Jahrzehnten zeigen, dass sich der Einsatz lohnt. Weitere Anstrengungen zur Verbesserung der Luftqualität sind aber weiterhin nötig und werden sich mehrfach auszahlen.
bs/pd
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