Kostas Cholevas
freut sich über den Best Restaurant-Award von Just eat.
Elia Heule, Leiter Zoopädagogik und Leiter Natur- und Artenschutz im Walter Zoo, arbeitete während einer Auszeit zwei Wochen im Tacugama Chimpanzee Sanctuary mit. z.V.g.
Im vergangenen Jahr konnte der Walter Zoo dank der hohen Besucherzahlen fast 170’000 Franken für den Naturschutz einnehmen und diesen Betrag nun an seine Partnerorganisationen auszahlen. Es werden fünf ausgewählte Projekte unterstützt.
Walter Zoo Nebst Bildung, Artenschutz, Forschung und dem Wecken von Begeisterung für Tiere und die Natur ist es die Aufgabe eines wissenschaftlich geführten Zoos selbst als aktiver Naturschutzpartner zu wirken. Mit dem Naturschutzfranken, den der Walter Zoo vor etwas mehr als drei Jahren eingeführt hat, konnte inzwischen über eine halbe Million Franken gesammelt werden. Besucherinnen und Besucher des Walter Zoos bezahlen beim Zooeingang einen freiwilligen Naturschutzfranken. Fünf ausgewählte Projekte werden mit diesen Spenden unterstützt. Nach dem Kauf des Eintrittstickets entscheiden die Besuchenden selbst, wie dieser Franken eingesetzt wird. Mit diesem Engagement können jährlich über 150'000 Franken zugunsten gefährdeter Tierarten und ihrer Lebensräume eingesetzt werden. Damit kann zum Schutz der wilden Verwandten der Zootiere und ihrer Lebensräume beigetragen werden.
In Belize unterstützt der Walter Zoo ein Projekt zum Schutz eines vielfältigen Lebensraums, in dem sich der letzte Yucatan-Trockenwald des Landes befindet. Zusätzlich zu zahlreichen kleineren Tierarten beherbergt diese Waldinsel inmitten von Landwirtschaftsfläche Jaguare und stark gefährdete mittelamerikanische Tapire. Der Walter Zoo unterstützte das Projekt mit 40’000 Franken aus dem Naturschutzfranken und finanziert damit unter anderem das Ranger-Team «Walter Zoo Enforcement-Team». Neben Patrouillen pflegen die Ranger Kontakt zu den umliegenden Gemeinden, sammeln wertvolle Daten zum Zustand der Lagunen sowie den Tierbeständen und nehmen eine aktive Rolle in der Sensibilisierung der Kinder der Region ein, indem sie mehrmals pro Monat eine Art Naturschutzpfadi leiten.
Weiter hilft der Walter Zoo bei der Finanzierung der «WildCats Conservation Alliance», die in fünf Ländern zum Schutz von wilden Tigern operiert. Besonderer Fokus liegt dabei auf dem Amurtiger mit nur noch etwa 540 freilebenden Individuen. Seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist die Gesamtzahl der Tiger von ungefähr 100’000 auf nur noch 3’000 geschrumpft. Aber immerhin haben sich die Bestände in den letzten zwölf Jahren dank den Schutzbemühungen leicht erholt. Zoos spielen dabei eine fundamentale Rolle, übernehmen sie doch 60 Prozent der Finanzierung der Schutzorganisation. Das Geld aus dem Walter Zoo wurde beispielsweise verwendet, um ein System von Wildkameras zu installieren, welche in einem halben Jahr über 3'000 Bildnachweise von Amurtigern machten und so halfen, Schutzmassnahmen am richtigen Ort einzuleiten. Ausserdem haben Ranger Anti-Wilderei-Aktionen in fünf Schutzgebieten durchgeführt und dabei über 200’000 Kilometer Wegstrecke patrouilliert.
Im Tacugama Chimpanzee Sanctuary in Sierra Leone koordiniert ein Team Schutzbemühungen für den vom Aussterben bedrohten Westafrikanischen Schimpansen im ganzen Land und sensibilisiert auf Touren in der Auffangstation jährlich mehrere Hundert Besuchende dafür. Sierra Leone beherbergt etwa zehn Prozent des Bestandes dieser bedrohten Unterart und obwohl der Schimpanse dank einer Tacugama-Kampagne zum Nationaltier erkoren wurde, ist seine Zukunft in Westafrika aufgrund der Verbauung und Zerstörung der letzten Schimpansenlebensräume ungewiss. Der Walter Zoo gehört mit 20’000 Franken zu den grössten Unterstützern des Sanctuary. Mit diesem Geld ermöglichte der Walter Zoo im Jahr 2022 die Einstellung einer erfahrenen Schimpansen-Tierpflegerin. Dank ihr konnten bereits zahlreiche Schimpansen aus den überfüllten Anlagen für Jungtiere in die grossen Waldanlagen integriert werden.
Das Jane Goodall Institut Schweiz setzt sich in verschiedenen zentralafrikanischen Ländern für Schimpansen ein. 20’000 Franken aus dem Naturschutzfranken des Walter Zoos trugen beispielsweise dazu bei, vier Rangerteams zur Entfernung von Wildtierfallen zu entsenden. Auch Massnahmen wie das Bauen von 400 effizienten Kochöfen zeigen Wirkung: Damit kann 70 Prozent des Feuerholzes gespart werden, was die umliegenden Wälder schont. Ausserdem sind die Öfen weniger gesundheitsschädlich für ihre Nutzerinnen und Nutzer. Durch solche ganzheitlichen Ansätze wird ein Nebeneinander von Schimpansen und Menschen erleichtert. Zusätzlich wurden über 1,2 Millionen Bäume neu gepflanzt und über Radioprogramme über 750’000 Menschen für die Natur sensibilisiert. Die Schimpansen im Walter Zoo sind also wichtige Botschafter für ihre wilden Artgenossen.
Mit dem Naturschutzfranken wird auch die einheimische Biodiversität unterstützt. In der Igelpflegestation im Walter Zoo werden verletzte und kranke Igel bis zu ihrer Wiederauswilderung gepflegt und versorgt. Telefonisch werden pro Jahr über 1'000 Personen beraten. Sie erhalten Tipps zu igel- und naturfreundlichen Gärten. Das Zoogelände wird möglichst naturnah gestaltet, damit in und zwischen den Anlagen Lebensraum für einheimische Tiere entsteht. Mit dem Naturlehrpfad werden die Zoobesucherinnen und Zoobesucher für die einheimische Natur sensibilisiert. Ausserdem werden weitere Projekte zur Biodiversitätsförderung in der Schweiz unterstützt.
pd/tb
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