Roche Hufnagl
Kunstschaffende hauchen dem Bahnhof Bruggen neues Leben ein.
Hans Jobst Pleitner
Eine grosse Trauergemeinde nahm in der St.Mangen-Kirche Abschied von Professor Hans Jobst Pleitner, der im Alter von 89 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben ist. Er hat an der Universität St.Gallen Aussergewöhnliches geleistet für den unternehmerischen Antrieb in Gewerbe und KMU.
Nekrolog Hans Jobst Pleitner wurde in Osnabrück geboren und studierte nach seiner Ausbildung zum Industriekaufmann an der Universität Münster und der Universität St.Gallen, wo er 1985 zum Ordinarius für Betriebswirtschaftslehre mit besonderer Berücksichtigung der gewerblichen Wirtschaft gewählt wurde. 1975 übernahm er die Leitung des Schweizerischen Instituts für gewerbliche Wirtschaft an der Universität St.Gallen und entwickelte es über Jahrzehnte vom reinen Gewerbeinstitut auch zum Institut für KMU. Als Betreuer zahlreicher Doktoranden sorgte er für eine intensive Nachwuchsförderung. An den von ihm geführten Seminaren sorgte er auch für die wissenschaftliche Reflektion aktueller Ereignisse. Während vielen Jahren leitete Hans Jobst Pleitner auch die alle zwei Jahre stattfindende Forscherkonferenz «Rencontre de St-Gall». Nach der Emeritierung an der Universität St.Gallen blieb er höchst aktiv und übernahm eine Professur für Entrepreneurial Management an der Steinbeis-Hochschule Berlin, wo er das von ihm gegründete Studienprogramm «Executice MBA» vermittelte. Als Mitglied in zahlreichen Fachorganisationen und mehreren Gastprofessuren verfügte er über ein weltumspannendes Kommunikationsnetz. 2008 schuf er, inspiriert durch seine Erfahrungen in der KMU-Praxis, den Professor-Pleitner-Preis für sozial engagiertes Unternehmertum, das ihm sehr am Herzen lag. Seine Publikationsliste umfasst nicht weniger 150 Titel. Wegweisend ist das Standardwerk «Management in KMU - die Führung von Klein- und Mittelunternehmen». Als hervorragender Dozent und vortrefflicher Rhetoriker war er ein gefragter Redner in aller Welt, was ihm in seinem Institut den Übernamen «Reiseprofessor» eintrug, was er als Humorbegabter gerne gelten liess. In der Würdigung an der Trauerfeier standen weniger diese aussergewöhnlichen beruflichen Leistungen als seine vielen menschlichen Qualitäten im Vordergrund. Er hat sich im Alltag nicht zu akademischen Höhenflügen verstiegen und blieb gesellig, immer gut gestimmt und bodenständig, genau wie die meisten seiner mit ihm eng verbundenen Gewerbetreibenden, für deren geschäftliche Problembewältigung er sich in hohem Masse engagierte. Vielseitig waren seine Interessen. Besonders entwickelte er eine Leidenschaft für Autos, liebte den Jazz und die sportliche Betätigung. In seinem Institut war er als Teamplayer mit stets angenehmem Umgang hochgeschätzt. In den letzten beiden Jahren war er in der Kursana auf Pflegeleistungen angewiesen und an den Rollstuhl gebunden, wodurch die früher so zahlreichen weltweiten Kontakte einen starken Einbruch erfuhren.
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