Andrea Isler
lädt zu ihrer ersten eigenen Kunstausstellung in die Villa bleu ein.
Mit 64 Traktoren "schrieben" die Bauern "Dialog" auf die Bundwiese. z.V.g.
Die Bauernbewegung rief am Montag die Landwirte aus der Region dazu auf, mit dem Traktor nach Gossau zu kommen, um am Hauptsitz der Grossverteiler für bessere Bedingungen für die Bauern zu protestieren.
Bundwiese Die Kolonne scheint endlos: Ein Traktor nach dem anderen fährt vor, auch als die Bundwiese längst voll ist. 210 Traktoren zählen die Organisatoren schliesslich. «Das ist sehr gut», freut sich Stefan Künzle. Der Gossauer führt einen Betrieb in Brüewil und hat in der Organisation tatkräftig mitgeholfen. «Es ist eine Aktion der Basis», erklärt Künzle. Die Bauern hätten sich über Chatgruppen organisiert. Dass die Bauern, die aus den Kantonen St.Gallen, Thurgau, Appenzell und Zürich angereist sind, ausgerechnet in Gossau protestieren, sei darauf zurückzuführen, dass die Grossverteiler hier ihren Sitz haben, erklärt Künzle. Diese stünden in der Verantwortung und sollten faire Abnehmerpreise bezahlen. «Wir fordern sie zum Dialog auf», sagt Künzle. Mit 64 Traktoren «schreiben» die Bauern «Dialog» auf die Bundwiese. Rolf Thalmann aus Amriswil, der als Ostschweizer Koordinator der Proteste fungiert, zeigt in seiner kurzen Ansprache Beispiele, wie die Grossverteiler für ausländisches Fleisch werben würden. Und auch er betont, dass die Proteste aus der Basis entstanden sind. Peter Nüesch, Präsident des St.Galler Bauernverbandes, räumt denn anschliessend auch ein, die Bauernverbände seien den Aktionen zu Beginn skeptisch gegenübergestanden. Doch inzwischen habe sich gezeigt, dass die Proteste in einer schweizerischen Art durchgeführt würden. «Wir können voll hinter den Forderungen stehen», erklärt Nüesch. Es brauche Verhandlungen mit den Grossverteilern. Diese hätten eine grosse Verantwortung. Musikalisch umrahmt wurde der Protestabend von den «Alpstei Trychlern St.Gallen + Umgäbig» und einem Ad-hoc Orchester. Die Stadt Gossau hatte sehr kurzfristig die Bewilligung für den Aufmarsch erteilt, wie Stadtpräsident Wolfgang Giella vor Ort auf Nachfrage sagt.
tb
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