Alfred Zwickl
amtet seit 1998 als Präsident des Ortsmuseums Wittenbach.
Die Grüngutsammelmenge ist in Waldkirch stark zurückgegangen. z.V.g.
Weil die Gemeinde für die Grüngutverwertung jedes Jahr ein Defizit von mehreren 10'000 Franken verzeichnete und der Sammelplatz keine verursachergerechte Abrechnung erlaubte, stellte Waldkirch anfangs 2023 auf einen Abholservice um. Jetzt zeigt sich: Die Sammelmenge ist regelrecht eingebrochen und das Defizit fast behoben.
Waldkirch Von 2020 bis 2022 wurden in der Gemeinde jeweils rund 400 Tonnen Grüngut gesammelt, das Defizit in der Grüngutverwertung belief sich in diesen Jahren auf 39'000 bis 48'000 Franken. 2022 entschied der Gemeinderat anstelle des Sammelplatzes einen Grüngutabholservice einzuführen. Die Aufhebung der Sammelplatzlösung führte in der Gemeinde zu Protesten und teils zu harschen Leserbriefen. «Die Situation hat sich beruhigt und die neue Lösung spielt sich bestens ein», erklärt nun Gemeindepräsident Aurelio Zaccari auf die entsprechende Frage. Er räumt ein, dass die Kosten für die Entsorgung gestiegen sind. Dafür werde aber auch ein Abholservice angeboten und für die Kundinnen und Kunden würden die Kosten nun verursachergerecht anfallen, was von Anfang an das Ziel der Neulösung gewesen sei. Zudem könnten mit der Neulösung auch Speiseresten entsorgt werden und landeten nicht mehr im Abfall. Das Defizit aus der Grüngutverwertung beziffert der Gemeinderat auf noch 3'500 Franken, nachdem es in den drei Jahren davor zwischen 39'000 und 48'000 Franken betragen habe. «Aus Sicht der Gemeinde darf man sagen, dass sich die Umstellung aus verschiedenen Gründen gelohnt hat», stellt Zaccari fest.
Allerdings ist mit der Einführung der Containersammlung auch die Sammelmenge drastisch zurückgegangen. Während von 2020 bis 2022 jeweils um die 400 Tonnen Grüngut gesammelt wurden, lag die Sammelmenge 2023 nur noch bei rund 100 Tonnen. «Die hohen Mengen der früheren Jahre lassen klar darauf schliessen, dass ein Teil des Grüngutes an der früheren Sammelstelle illegal, sprich ohne Karte, deponiert worden war, sonst wären keine derart hohen Mengen zusammengekommen», erklärt Zaccari. Er räumt allerdings ein, dass ein Teil der grösseren Liegenschaftenbesitzer das Grüngut seit der Umstellung direkt zu Entsorgungsfirmen fahren. Ausserdem sei das alte Regime im Herbst 2022 noch genutzt worden, um möglichst viel zu entsorgen. Im ersten Quartal dieses Jahres liege die Sammelmenge bereits mehr als doppelt so hoch wie im ersten Quartal 2023. «Die Neulösung spielt sich also ein», schlussfolgert Zaccari. Die Meldungen über illegale Entsorgungen mit der neuen Lösung, die damals als Argument für die Beibehaltung der Sammelplätze ins Feld geführt wurden, hätten sich nicht bewahrheitet.
Ab nächstem Jahr sollen die Kosten noch verursachergerechter ermittelt werden. Ab 1. Januar 2025 wird mit einem Datenchip an den Grüngutbehältern erhoben, wie viel Grüngut sich tatsächlich in jedem Container befindet. Die Chiplösung zur Wägung der Grüngutmengen in den Containern werde für die Ausschreibung der nächsten Vergabeperiode vorausgesetzt. «Mit der Einführung dieser Lösung ist dann die mengenabhängige und verursachergerechte Entsorgung des Grünguts umgesetzt», stellt Zaccari fest.
tb
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