Julian Gemperli
misst sich bei den WorldSkills mit anderen Metallbauern.
Der St.Galler Blogger und Redaktor Patrick Stämpfli hat die schönsten Wanderungen im Alpstein in einem Buch zusammengetragen. Im neuen Führer sind neben Wegzeiten, Anreisemöglichkeiten und Angaben zur Schwierigkeit auch kulturelle und kulinarische Tipps aufgeführt.
Fernsicht Die Leidenschaft fürs Wandern hat Patrick Stämpfli bereits früh entdeckt. «Als Kind wurde ich oft zum Wandern mitgenommen», erinnert sich der 54-Jährige. «Schon damals liebte ich den Weitblick und die umwerfenden Landschaften.» Daran habe sich über die Jahre nichts geändert. Seit über 30 Jahren ist er regelmässig in den Bergen unterwegs und berichtet seit 2011 in seinem Blog bergwelt.me über seine Bergtouren.
Als Blogger, der keine kommerziellen Interessen verfolgt, sondern sein Bergwissen teilen und andere Menschen inspirieren möchte, hat sich Stämpfli bereits einen Namen gemacht. Dass er nun auch noch zum Buchautor avanciert ist, sei einem Zufall geschuldet. Auf der Suche nach Kooperationen für seinen Blog wurde er in einem Gespräch mit Silvan Pargätzi, Geschäftsführer des Wandermagazins Schweiz, gefragt, ob er nicht bereit wäre, ein Wanderbuch mitzugestalten. «Ich hatte nichts zu verlieren und sagte im Dezember 2022 zu», erzählt Stämpfli. Plötzlich ging alles schnell und innerhalb von drei Monaten habe er die 22 schönsten Wanderungen im Alpstein geliefert. Das Buch ist seit Mai im Wandershop Schweiz erhältlich.
In Zusammenarbeit mit dem «Wandermagazin Schweiz» hat er die Wanderungen in einem handlichen Buch zusammengetragen und mit hilfreichen Tipps versehen. Einerseits sind Klassiker wie der Säntisaufstieg über die Tierwis, und die Himmelsleiter und die Rundtour von der Ebenalp über den Mesmer nach Wasserauen beschrieben, andererseits Touren, die weniger stark frequentiert sind wie die Alpinroute durch die Nasenlöcher auf den Säntis oder die Gratwanderung über die Marwees. «Der Alpstein punktet nicht nur mit einem hervorragend ausgebauten Wegnetz, sondern vor allem auch mit seiner unbeschreiblich schönen und vielfältigen Flora und Fauna», schwärmt Stämpfli. Über 300 alpine Pflanzenarten seien hier beheimatet und mit etwas Glück könnten Steinböcke, Gämse, Murmeltiere und Rothirsche beobachtet werden.
«Ich habe alle Wanderungen mehrfach absolviert», sagt Stämpfli, der ein besonderes Augenmerk auf den Sicherheitsaspekt gelegt hat. Es gebe genug Leute in den Bergen, die nicht dahingehörten. Viele teils tödliche Unfälle in der Vergangenheit legen Zeugnis davon ab. «Der Alpstein ist überall sehr steil und bekannt für seine exponierten Stellen», weiss der St.Galler. Während ein Misstritt reiche, um sich im Alpstein gröber zu verletzen, sei die Gefahr zu verhungern oder zu verdursten verschwindend klein. «Ob Schlorzifladen auf dem Schäfler, Frümsner-Nusstorte auf den Staubern oder Wildhackbraten auf der Meglisalp – wer im Alpstein verpflegt werden möchte, kann zwischen 15 verschiedenen Berggasthäusern wählen.»
«Gerade wegen seiner Steilheit sind die Touren im Alpstein anstrengend», sagt der Blogger, «dennoch kann ich mich nirgends besser vom Alltag erholen als hier.» Auf kleinster Fläche wechseln sich Wälder mit Alpwiesen, Geröllfelder mit Felspartien sowie Schneefelder mit Sandböden ab, und immer wieder eröffnen sich den Wanderern einmalige Aus- und Weitblicke. «Früher war ich kletternd vertikaler und höher unterwegs», verrät Stämpfli. Heute stünden alters- und berufsbedingt eher gemütliche Plaisirrouten auf dem Programm. «Am liebsten bin ich aber auf Bergwegen, Alpinrouten oder Weitwanderwegen unterwegs – möglichst weitab vom Massentourismus», so der Autor. Der Alpstein vereine seine Vorlieben und das Beste daran sei, dass er alle Ausgangspunkte problemlos mit dem öffentlichen Verkehr erreichen könne. Obwohl er sich auch in anderen Regionen wandernd durch die Landschaft bewegt: «Der Alpstein ist und bleibt das Wanderparadies vor meiner Haustür», sagt Stämpfli.
Von Benjamin Schmid
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