Gabriela Eberhard
hat eine Interpellation zur Befalggung der Stadt zur Pride 2025 eingereicht.
Mit Max Baer starb 89-jährig der letzte in der Stadt aktive Vertreter der berühmten St.Galler Fotografen-Dynastie Baer. Er machte sich einen Namen als Personenfotograf. Bei seinen Porträtaufnahmen verstand er es, stets die positiven Gesichtszüge hervorzubringen.
Nekrolog Max Baer erlernte wie schon seine Vorfahren den Fotografenberuf. Nach Wanderjahren, um seine beruflichen Kenntnisse zu stärken, kehrte er 1957 ins väterliche Geschäft von Johann Konrad Baer-Carlé (1906 bis 1971) zurück. 1967 übernahm er das Atelier in vierter Generation. Als er für das florierende Geschäft per Inserat eine personelle Verstärkung suchte, meldete sich 1974 Regula Schoch, die zu seiner Frau wurde und im Geschäft eine wichtige Funktion in der Kundenbetreuung übernahm. 1987 wurde Max Baer Präsident des Fotogewerbe-Verbandes der Ostschweiz, wo er viel diplomatisches Geschick in der Betreuung der Mitglieder bewies. Dass die Fotografie über vier Generationen in der Familie geblieben ist, bezeichnete er in Gesprächen immer als «Blutskrankheit». Er arbeitete ausserordentlich vielseitig, aber wie alle seine Vorfahren standen bei ihm Atelier-Aufnahmen im Vordergrund, speziell die Anfertigung von Porträts. 2013 schloss Max Baer schon weit im Pensionsalter das Geschäft an der St.Leonhardstrasse 69. Der digitale Siegeszug erdrückte manchen kleinen Anbieter in dieser Branche. Die Detailpreise im Internet lagen tiefer, als jene, die seine Lieferanten verrechneten. Gleichzeitig verschwanden auch riesige Foto-Versandfirmen. Max Baer verzichtete trotzdem immer auf Tiefpreisangebote und blieb seiner hohen Qualität treu. Porträtaufnahmen blieben gefragt, doch die Aufträge hatten gesamthaft abgenommen. Im Ruhestand spazierte Max Bär gerne im Quartier und schätzte es, alte Bekannte zu treffen. Er erinnerte sich gerne an interessante Episoden aus seinem Berufsleben und vergnügte sein Gegenüber gerne mit seinem Humor.
Die Baer-Dynastie von Atelier-Fotografen begründete Johann Konrad Baer-Bryner 1867 mit einer «Fotografische Anstalt» an der Säge 35. Er hatte acht Geschwister, von denen sich drei ebenfalls der Fotografie zuwandten. 1883 übernahm Karl Heinrich das Geschäft von seinem Bruder. Nach dessen Tod 1897 ging es an den jüngeren Sohn Carl August Baer-Imholz über, der das Geschäft an die Singenbergstrasse 1 und später an die Nummer 7 verlegte. Hier lebte auch der Sohn seines älteren Bruders, Johann Konrad, weil dessen Vater nach der Scheidung nach Paris ausgewandert war. Er machte sich 1929 selbständig und führte ein Geschäft an der Greifenstrasse. Da die Räume zu eng wurden, zog er an die Burgstrasse 39, ins heutige Odd Fellows-Haus. 1936 wurde die letzte Dynastie-Adresse St.Leonhard-Strasse 69 bezogen. Weitere Familienmitglieder eröffneten Ateliers in Frauenfeld und Zürich.
we
Wir verwenden Cookies zur Unterstützung der Benutzerfreundlichkeit. Mit der Nutzung dieser Seite erklären Sie sich einverstanden, dass Cookies verwendet werden. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Datenschutzerklärung
Lade Fotos..