Christian Müller
ist zuversichtlich, dass die Voliere in der Stadt St.Gallen erhalten bleibt.
Mit den Aktionstagen gegen Rassismus, die vom 14. bis 24. März stattfinden, wird kantonsweit ein Zeichen gegen Diskriminierung und für Vielfalt gesetzt. Rassismus geht alle an, weshalb die Bevölkerung eingeladen ist, sich mit verschiedenen Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung im Alltag auseinanderzusetzen.
Fremdenfeindlichkeit Seit die UNO 1966 den 21. März zum «Internationalen Tag zur Überwindung von rassistischen Diskriminierungen» ausgerufen hat, finden jedes Jahr weltweit Aktionstage gegen Rassismus statt. Wie Silvia Maag, Integrationsbeauftragte für die Region St.Gallen, Arge Integration, weiss, macht der Kanton St.Gallen seit sechs Jahren mit und führt verschiedene Veranstaltungen durch. «Es geht um Sensibilisierung und den Abbau von Vorurteilen», erklärt Maag, «sowohl in der breiten Bevölkerung als auch in den Institutionen und Regelstrukturen wie Behörden, Verwaltung und Schulen.» Mit den Aktionstagen sollen der Dialog zwischen den verschiedenen Bevölkerungsgruppen gefördert und Begegnung sowie respektvoller Austausch untereinander stattfinden, um so das friedliche Zusammenleben in einer vielfältigen Gesellschaft zu unterstützen.
«Ob Schulen oder Unternehmen – alle sind aufgefordert, aktiv an den Aktionstagen teilzunehmen und eine Veranstaltung für die Öffentlichkeit oder in der eigenen Institution anzubieten», ruft Maag zur Teilnahme auf. Sowohl Workshops als auch Diskussionsrunden bieten sich an, um sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. Im ganzen Kanton finden Veranstaltungen statt. In der Stadt und Umgebung finden unter anderem sieben Gesprächsrunden zum Thema «Nachbarn» im Format der Erzählcafés statt. Der Anti-Rassismus-Treff (CaBi) veranstaltet Lesungen und andere Aktivitäten, in der Turnhalle Schönenwegen findet ein internationales «Fair Play» Fussballturnier statt und am 21. März kann man sich unter der Leitung von Amnesty International in einem Workshop gegen rassistische Stammtischparolen wappnen. In der Stadtbibliothek Gossau ist aktuell eine Ausstellung mit dem Titel «Wir und die Anderen – vom Vorurteil zum Rassismus» zu sehen. «Der Kanton stellt die Rahmenbedingungen, übernimmt einen Teil der Finanzierung und sorgt für Werbung», sagt Maag. Alle Projekte würden zusätzlich von der eidgenössischen Kommission gegen Rassismus (EKR) finanziell unterstützt. Zu den Projektträgerschaften zählen die Integrationsfachstellen, Vereine und NGOs ebenso wie Schulen, Bibliotheken, Kirchen, Kinos, aber auch Private.
Die zahlreichen Veranstaltungen sind geplant, um die Vielfalt der Kulturen zu feiern und gleichzeitig bewusst gegen Rassismus vorzugehen. Workshops, Podiumsdiskussionen, Kunstausstellungen und kulturelle Aufführungen bieten den Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit, sich aktiv einzubringen und die Herausforderungen im Kampf gegen Rassismus zu diskutieren. «Zuerst einmal gilt es, sich der eigenen Vorurteile bewusst zu werden», sagt Maag, «denn wir alle haben welche.» Durch aufmerksames Zuhören, Interesse am Gegenüber, sowie Perspektivenwechsel könne man Verhaltensweisen erkennen und verändern. «Wenn Diskriminierung oder rassistische Verhaltensweisen in unserem Umfeld geschehen, sollten wir sie benennen und couragiert dagegen antreten», so die
Integrationsbeauftragte.
Die Organisatorinnen und Organisatoren betonen, dass die Aktionstage gegen Rassismus nicht nur ein vorübergehendes Ereignis sind, sondern eine nachhaltige Veränderung in der Denkweise und im Verhalten der Gemeinschaft anstreben. «Durch Bildung, Dialog und Empathie sollen Vorurteile überwunden und eine inklusivere Zukunft geschaffen werden», betont Maag. Die Aktionstage helfen, in der breiten Öffentlichkeit das Bewusstsein für die Realität von Diskriminierung und Rassismus in der Gesellschaft zu wecken und zu schärfen. Wie wichtig diese Öffentlichkeitsarbeit ist, habe die erschreckende antisemitische Messerstecherattacke in Zürich gezeigt. Gerade die verschiedenen Erzählcafés bieten einen geschützten Rahmen für persönlichen Austausch und fördern das Empowerment derjenigen, die selbst Erfahrungen mit Rassismus gemacht haben. «Persönliche Geschichten, geteilte Erfahrungen und der offene Dialog zwischen den Teilnehmenden tragen dazu bei, Barrieren abzubauen und das Bewusstsein für die Auswirkungen von rassistischem Verhalten zu schärfen», konkretisiert Maag. Die Aktionstage gegen Rassismus feiern nicht nur die Vielfalt, sondern zeigen auch eine Gesellschaft, die sich für Gleichheit und Respekt einsetzt.
Weiter Informationen unter: www.gegenrassismus.sg.ch
Von Benjamin Schmid
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