Ruth Inauen
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Bettina Surber nach der Wahl.
Die Stimmberechtigten des Kantons St.Gallen haben im zweiten Wahlgang Bettina Surber (SP) und Christof Hartmann (SVP) als neue Mitglieder der Regierung gewählt. Mit 47'674 Stimmen holte die Sozialdemokratin das beste Resultat aller Kandidierenden.
2. Wahlgang Schon seit zwölf Jahren setzt sich Bettina Surber im Kantonsrat ein, nun hat sie den Sprung in die Regierung geschafft. Die Sozialdemokratin überholte im zweiten Wahlgang die beiden Kandidaten der SVP und erzielte das beste Resultat. Im Interview ordnet die Stadt St.Gallerin den Erfolg ein, wirft einen Blick in die Zukunft und erzählt von ihrer ersten Amtshandlung.
Bettina Surber, herzlichen Glückwunsch zu Ihrer Wahl in den Regierungsrat. Wie fühlen Sie sich nach geschaffter Wahl?
Es war eine emotionale Wahl. Nach dem ersten Wahlgang hätte ich nicht damit gerechnet, dass es zum besten Resultat aller Kandidierenden reichen würde. Dass die Aufholjagd geglückt ist, erfüllt mich mit grosser Freude. Die Erleichterung ist nicht nur bei mir, sondern auch in der Partei spürbar, entsprechend haben wir gefeiert. Mittlerweile realisiere ich, was der Wahlsieg bedeutet und ich freue mich auf meine künftige Tätigkeit als Teil der St.Galler Kantonsregierung.
Ordnen Sie bitte Ihren Erfolg ein?
Uns war es ein grosses Anliegen, den zweiten sozial und ökologischen Sitz in der Regierung zu behalten. Dass es gelungen ist, spricht dafür, dass die Bevölkerung unsere Politik schätzt und unterstützt. Gute Gesundheitsversorgung, faire Löhne, bezahlbare Krankenkassen und Mieten sowie Vereinbarkeit von Familie und Beruf sind offenbar auch relevante Anliegen in der Bevölkerung. Aus meiner zwölfjährigen Erfahrung im Kantonsrat weiss ich, wie der Kanton funktioniert und freue mich riesig darüber, konstruktiv an der Zukunft des Kantons mitgestalten zu dürfen.
Worauf freuen Sie sich am meisten, respektive welche Herausforderungen möchten Sie angehen?
Es ist schwierig zu sagen, wo die grössten Baustellen sind. Jedes Departement bietet Möglichkeiten und Herausforderungen. Nach der konstituierenden Sitzung Ende April werde ich wissen, welches Departement ich übernehme.
Welches Departement würde Sie am meisten reizen?
Sofern keiner der amtierenden Regierungsräte einen Wechsel beabsichtigt, bleiben das Sicherheits- und Justizdepartement sowie das Bildungsdepartement. Bei beiden Departementen gibt es wichtige Aufgaben – ich habe keinen Favoriten und werde die Arbeit mit grosser Freude angehen.
Was sind Ihre Ziele im Regierungsrat?
Zusammen mit meinen Kolleginnen und Kollegen in der Regierung möchte ich den Kanton positiv und selbstbewusst in die Zukunft führen, das Zusammengehörigkeitsgefühl fördern und solidarisch miteinander nach vorne gehen. Wir dürfen nicht Gefahr laufen, dass dieser grandiose Kanton sein Licht unter den Scheffel stellt. Vielmehr müssen wir selbstbewusst unsere Stärken zeigen.
Welche Erfahrungen aus Ihrer bisherigen Laufbahn werden Ihnen dabei helfen?
Mit den Menschen zu reden, zu spüren, was sie bewegt und belastet. Ich kenne viele Fragestellungen, die soziale Ungleichheit schaffen, das Wissen darüber nehme ich mit. Als Fraktionspräsidentin weiss ich, was es heisst, politische Führung zu übernehmen. Schliesslich kenne ich den Kanton, weiss, wo die Baustellen und Herausforderungen sind und verstehe die Eigen- und Besonderheiten, die berücksichtigt werden müssen.
Wie werden Sie sicherstellen, dass Ihre Politik die Bedürfnisse und Anliegen aller Bürgerinnen und Bürger Ihrer Region berücksichtigt?
Eingebunden in ein Kollegialitätsgremium kann ich nicht meine persönliche Agenda fahren. Trotzdem werde ich versuchen, gemeinsam mit Laura Bucher die sozialen Anliegen stark einzubringen. Ich möchte mich für einen lebenswerten Kanton für alle einsetzen.
Was werden Sie als erstes im Amt machen?
Ich möchte mit ganz vielen Beteiligten in den Austausch kommen, mich mit teils jahrelangen Mitarbeitenden verständigen, wie der Stand bei verschiedenen Projekten ist, wo es klemmt und wo es läuft. Es geht darum, mir möglichst schnell einen Überblick über alle Dossiers zu verschaffen und gegebenenfalls einen neuen Generalsekretär, eine neue Generalsekretärin einzustellen.
Mit der Wahl von Bettina Surber in den St.Galler Regierungsrat rückt Eva Lemmenmeier, die bei der Wahl in den Kantonsrat am 3. März dieses Jahres im Wahlkreis St.Gallen den ersten Ersatzplatz auf der Liste der SP erreichte, ins Kantonsparlament nach.
Interview Benjamin Schmid
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